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Gegen Celsus (BKV)
64.
Wenn wir aber den Bekehrten die Sünden ihres früheren Lebens vorwerfen wollten, so müßten wir auch gegen Phädon, obwohl er sich der Philosophie zugewandt hatte, Klage erheben. Denn Sokrates nahm ihn, wie die Geschichte berichtet, aus einem schlechten Hause heraus und führte ihn dem Studium der Philosophie S. 90 zu.[^245] Auch die Ausschweifungen des Polemon1, des Nachfolgers des Xenokrates, werden wir dann der Philosophie zur Last legen dürfen, während wir doch gerade dies an ihr billigen müssen, dass ihre Lehre im Mund ihrer Anhänger die Kraft besaß, Männer, die vorher in so großen Sünden befangen waren, davon zu befreien. Bei den Griechen nun finden wir nur einen Phädon, ich wenigstens weiß von keinem zweiten, und einen Polemon, die ein unsittliches und lasterhaftes Leben aufgaben und sich dem Studium der Philosophie zuwandten; bei Jesus aber sind es nicht nur die Zwölf in jenen Tagen, sondern auch zu allen Zeiten Unzählige, die zu einem Chor von Weisen geworden von ihrem früheren Leben sagen können; „Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, irrend, Sklaven von mancherlei Begierden und Lüsten, lebten in Bosheit und Neid, waren hassenswert und haßten einander. Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Heilandes, erschien“, da sind wir „durch ein Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Geistes, den er2 auf uns ausgegossen hat“3, das geworden, was wir jetzt sind.
Denn Gott „sandte sein Wort aus“, wie der Prophet in den Psalmen lehrt, „und heilte sie und errettete sie aus ihrem Verderben“4. Dem Gesagten5 möchte ich noch beifügen, dass Chrysippos in seinem Buche Von der Heilung der Leidenschaften den Versuch macht, den menschlichen Leidenschaften Einhalt zu tun und die Opfer derselben nach den Grundsätzen der verschiedenen philosophischen Schulen zu heilen, ohne selbst zu erklären, welches denn die wahre Lehre sei. Er sagt: „Ist die Lust das höchste Gut, so sind die Leidenschaften S. 91 auf solche Art zu heilen. Gibt es aber drei Arten von Gütern, dann hat man eben auf diese Lehre Rücksicht zu nehmen und nach ihr die Menschen von den Leidenschaften zu befreien, von denen sie beherrscht werden.“6 Die Ankläger des Christentums aber wollen nicht sehen, in wie vielen durch die Wirksamkeit seiner Lehre die Leidenschaften beruhigt werden, in wie vielen die Flut der Sünde niedergehalten, in wie vielen die sittliche Roheit bezähmt wird; jene Leute, die auf ihr Gemeinschaftsgefühl stolz sind,7 sollten unserem Glauben Dank wissen, dass er auf eine neue Art die Menschen von vielen Übeln befreit hat, und ihm zum wenigsten bezeugen, dass er, wenn auch nicht wahr, so doch jedenfalls dem Menschengeschlechte nützlich sei.
[^245]
Edition
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Contra Celsum
64.
Εἰ δ' ἐπὶ τῷ προτέρῳ βίῳ ὀνειδίζειν μέλλοιμεν τοῖς μεταβαλοῦσιν, ὥρα καὶ Φαίδωνος ἡμᾶς κατηγορεῖν καὶ φιλοσοφήσαντος, ἐπεί, ὡς ἡ ἱστορία φησίν, ἀπὸ στέγους αὐτὸν μετήγαγεν εἰς φιλόσοφον διατριβὴν ὁ Σωκράτης. Ἀλλὰ καὶ τὴν Πολέμωνος ἀσωτίαν, τοῦ διαδεξαμένου Ξενοκράτην, ὀνειδίσομεν φιλοσοφίᾳ· δέον κἀκεῖ τοῦτ' αὐτῆς ἀποδέξασθαι, ὅτι δεδύνηται ὁ ἐν τοῖς πείσασι λόγος ἀπὸ τηλικούτων μεταστῆσαι κακῶν τοὺς προκατειλημμένους ἐν αὐτοῖς. Καὶ παρὰ μὲν Ἕλλησιν εἷς τις Φαίδων] καὶ οὐκ οἶδα εἰ δεύτερος καὶ εἷς Πολέμων μεταβαλόντες ἀπὸ ἀσώτου καὶ μοχθηροτάτου βίου ἐφιλοσόφησαν, [παρὰ δὲ τῷ Ἰησοῦ οὐ μόνοι τότε οἱ δώδεκα ἀλλ' ἀεὶ καὶ πολλαπλασίους, οἵτινες γενόμενοι σωφρόνων χορὸς λέγουσι περὶ τῶν προτέρων· «Ἦμεν γάρ ποτε καὶ ἡμεῖς ἀνόητοι, ἀπειθεῖς, πλανώμενοι, δουλεύοντες ἐπιθυμίαις καὶ ἡδοναῖς ποικίλαις, ἐν κακίᾳ καὶ φθόνῳ διάγοντες, στυγητοί, μισοῦντες ἀλλήλους· ὅτε δὲ ἡ χρηστότης καὶ ἡ φιλανθρωπία ἐπεφάνη τοῦ σωτῆρος ἡμῶν θεοῦ», «διὰ λουτροῦ παλιγγενεσίας καὶ ἀνακαινώσεως πνεύματος, οὗ ἐξέχεεν ἐφ' ἡμᾶς», τοιοίδε γεγόναμεν. «Ἐξαπέστειλε» γὰρ ὁ θεὸς «τὸν λόγον αὐτοῦ καὶ ἰάσατο αὐτοὺς καὶ ἐρρύσατο αὐτοὺς ἐκ τῶν διαφθορῶν αὐτῶν», ὡς ὁ ἐν Ψαλμοῖς προφητεύσας ἐδίδαξε.] Καὶ ταῦτα δ' ἂν προσθείην τοῖς λελεγμένοις, ὅτι [Χρύσιππος ἐν τῷ περὶ παθῶν θεραπευτικῷ πειρᾶται ὑπὲρ τοῦ καταστεῖλαι τὰ ἐν ἀνθρώποις πάθη τῶν ψυχῶν, μὴ προσποιησάμενος ποῖόν τι τῆς ἀληθείας ἐστὶ δόγμα, θεραπεύειν κατὰ τὰς διαφόρους αἱρέσεις τοὺς ἐν τοῖς πάθεσι προκατειλημμένους] καί φησιν ὅτι, κἂν ἡδονὴ τέλος ᾖ, οὑτωσὶ θεραπευτέον τὰ πάθη· κἂν τρία γένη τῶν ἀγαθῶν, οὐδὲν ἧττον κατὰ τὸν λόγον τοῦτον τῶν παθῶν οὕτως ἀπαλλακτέον τοὺς ἐνεχομένους αὐτοῖς. Οἱ δὲ κατήγοροι τοῦ χριστιανισμοῦ οὐχ ὁρῶσιν, ὅσων πάθη καὶ ὅσων χύσις κακίας καταστέλλεται καὶ ὅσων ἄγρια ἤθη ἡμεροῦται προφάσει τοῦ λόγου. ᾯ ἔδει αὐχοῦντας αὐτοὺς τὸ κοινωνικὸν [χάριτας ὁμολογεῖν, καινῇ μεθόδῳ πολλῶν κακῶν μεταστήσαντι τοὺς ἀνθρώπους], καὶ μαρτυρεῖν γε αὐτῷ εἰ καὶ μὴ ἀλήθειαν ἀλλὰ τὸ λυσιτελὲς τῷ τῶν ἀνθρώπων γένει.