6.
Die Häretiker, in allen Wassern gewaschen, haben auch wider den Hl. Geist ihre Zunge geschärft und sich erkühnt, Gottloses wider denselben zu lehren, wie Irenäus, der Exeget, in seinen Abhandlungen gegen die Häresien geschrieben hat1. Zum Teil erfrechten sie sich, wie zuerst Simon, in der Apostelgeschichte2 der Magier genannt, zu behaupten, sie selbst seien der Hl. Geist. Nachdem er aus der Kirche ausgestoßen war, verstieg er sich zu solchen Lehren. Die gottlosen sog. Gnostiker stellten noch andere Lehren wider den Hl. Geist auf, wieder andere die frevelhaften Valentinianer3. Der gottlose Manes erklärte kühn sich selbst als den von Christus gesandten Tröster4. Wieder andere wagten zu behaupten, der Geist, welcher im Neuen Bunde wirkt, sei ein anderer als der, welcher in den Propheten war. Mannigfach ist ihr Irrtum, bzw. ihre Gotteslästerung. Hasse solche Menschen! Fliehe die, S. 290 welche den Hl. Geist lästern! Für sie gibt es keine Verzeihung. Was willst du, der du auch in den Hl. Geist jetzt getauft werden wirst, mit den Hoffnungslosen Gemeinschaft pflegen? Wenn einer, der es mit einem Diebe hält und mit ihm läuft, der Strafe unterliegt, welche Hoffnung soll dann noch der haben, welcher sich gegen den Hl. Geist versündigt?
Gemeint ist sein Werk: Gegen die Häresien. ↩
Apg. 8, 9; vgl. Katech. 6, 14. ↩
Nach Irenäus, Gegen die Häresien I. 2, 5 lehrten die Valentinianer: „Der Eingeborene hat wiederum ein anderes Paar, Christus und den Hl. Geist, zur Befestigung und Sicherung des Pleroma hervorgebracht, damit durch sie die Äonen wieder geordnet würden.“ ↩
Vgl. unten Kap. 9! ↩
