8.
Das vollkommene Fasten ist eine Aneiferung zur Wahrheit des Glaubens; es führt zum Vertrauen auf Gott und zur Hoffnung der Gesundheit durch die makellosen und unbefleckten und reinen Wohlthaten der Liebe Gottes. Dadurch hört auf die Ausschweifung des Verstandes und die Begehrlichkeit der Sinne, der Augen zum Sehen, und der Ohren zum Hören, der Zunge zum Reden und der Hände zum Arbeiten, um durch ein rechtes Herz und durch Geschmack an der Mäßigkeit Alle zu fesseln an das heilige Fasten und allen Willen der Begierlichkeit der Sinne von der Wurzel auszurotten und das Vergessen des Guten zu erwecken durch die Strahlen der Gottesliebe und sich loszusagen von der schlechten Auflösung der Sünden, von der Unzucht, von der Völlerei, vom Stolze, von Eifersucht, von Zorn, von Geiz, von Diebstahl, von Lüge, vom Schwören, von Lästerung, von Raub, von Betrug, von Zorn, von Beleidigungen, von Rachesucht, von Trägheit, von Witz, von Scherz, von Trunkenheit, von S. 109 Verleumdung, diese todtbringende Unordnung anszuspeien durch rechtes Bekenntniß und das Heilmittel des Lebens zu nehmen und gesundet in der Liebe des Geistes, auf der Siegesbahn der Tugend heldenmüthig der Sünde die Sitten der Rechtschaffenheit entgegenzusetzen, durch Einmüthigkeit unterwürfig, dem wohlthätigen Willen allen Ausfluß des Bösen zu verstopfen und immer die schlechten Regungen des Verstandes und der Sinne zu verhindern, und Dieses ist die Vollendung und Vollkommenheit des Fastens, welches gelangen macht zu den Pforten des Lebens. Bestärkt im Fasten durch Enthaltsamkeit und Ertragung und durch Wachsamkeit sollen wir achtsam bleiben, und ermuntert zum Mitleid und zur Barmherzigkeit gegen die Dürftigen, gegen die Fremden und Verwandten zum Ruhme und Glanze des allgemeinen Gerichtes und der Auferstehung der Todten.
