48. Kapitel. Er befreit ein Mädchen, die Tochter des Martinianus, von einem Dämon.
Wie er sich nun so zurückzog, setzte er sich eine gewisse Frist, während der er selbst nicht erschien, aber auch keinen anderen zu sich ließ. Da kam ein gewisser Martinianus,1 ein Offizier, und fiel dem Antonius beschwerlich; er hatte nämlich eine Tochter, die von einem Dämon gequält wurde. Der klopfte nun lange an die Türe und bat ihn, er möge herauskommen und zu Gott wegen des Kindes beten. Antonius brachte es nicht über sich, zu öffnen, sondern er beugte sich von oben herab und sagte: "Mann, warum schreist du nach mir? Auch ich bin nur ein Mensch wie du. Wenn du aber an Christus glaubst, dem ich diene, dann entferne dich, bete zu Gott, wie es dein Glaube dich heißt, und es wird sich erfüllen." Jener glaubte sogleich, rief Christus an, und als er weggegangen, war seine Tochter von dem Dämon befreit. Vieles andere noch wirkte der Herr durch ihn, der da spricht: "Bittet und es wird euch gegeben werden".2 Denn sehr viele von den Leidenden schliefen, ohne daß er nur die Türe öffnete, außerhalb S. 736 des Klosters, und sie wurden gereinigt durch den Glauben und aufrichtiges Gebet.3
Ob derselbe wie BZ Bd. 5 (1896) S. 631? ↩
Lk 11,9. ↩
Über die Inkubation vgl. L. Deubner, Kosmas und Damian, Texte und Einleitung, Leipzig und Berlin, Teubner 1907. Derselbe; De incubatione capita quattuor, L. Teubner 1900. O. Weinreich, Antike Heilungswunder. Untersuchungen zum Wunderglaubene der Griechen und Römer, Gießen, Töpelmann, 1909. - BZ (1901) S. 346.696. ↩
