18. Kapitel.
Aus all dem soll man die Überzeugung in sich festigen, daß man nicht nachlassen darf, ganz besonders dann, wenn man erwägt, daß man ein Diener des Herrn ist. Auch ein Knecht dürfte nicht wagen, so zu sprechen: "Da ich gestern gearbeitet habe, arbeite ich heute nichts"; nicht mißt er die vergangene Zeit und hört auf in den folgenden Tagen, sondern Tag für Tag, wie es im Evangelium heißt,1 zeigt er die gleiche Willfährigkeit, damit er seinem Herrn gefalle und nicht ins Verderben gerate. So sollen auch wir Tag für Tag in der Askese verharren; denn wir wissen, daß uns der Herr, wenn wir auch nur einen Tag nachlässig sind, nicht wegen der vergangenen Zeit verzeiht, sondern wegen der Nachlässigkeit uns zürnt. Dies haben wir auch bei Ezechiel2 S. 709 gehört; auch Judas hat durch eine Nacht die Mühe einer ganzen Vergangenheit verloren.
