31. Kapitel.
Wenn sie auch vorgeben, sie könnten weissagen, so möge niemand darauf merken. Oft sagen sie voraus, daß nach einigen Tagen Brüder kämen, und diese erscheinen in der Tat. Sie tun das nicht aus Sorge für die, welche auf sie hören, sondern um sie zu überreden, ihnen zu glauben und sie dann, wenn sie sie unter ihre Gewalt gebracht, zu verderben. Man darf deshalb nicht auf sie achten, sondern man muß sie, wenn sie sprechen, verjagen, da wir sie ja nicht nötig haben. Denn was ist da weiter wunderbares daran, wenn sie, deren Körper aus feinerem Stoffe besteht als jener der Menschen, die Brüder, welche ihren Weg angetreten haben, sehen, im Laufe überholen und ihre Ankunft vorher melden? Dies könnte einer auch vorher tun, wenn er beritten wäre, da er schneller ist als die Wanderer; man braucht sie also darum nicht anzustaunen. Denn von dem, was noch nicht geschehen ist, wissen sie nichts vorher. Gott allein ist es, der alles weiß, ehe es noch geschehen ist.1 Die Dämonen aber verkünden wie Diebe, was sie sehen, indem sie vorauslaufen. Wie vielen zeigen sie nicht an, was bei uns geschehen ist, daß wir zusammengekommen sind, daß wir gegen sie reden, S. 721 ehe noch einer von uns weggegangen ist und es meldet! Das könnte aber auch ein schnellfüßiger Knabe tun, der den Langsamen überholt. Was ich meine, ist folgendes: Wenn sich jemand von der Thebais2 oder von einem anderen Landstrich aus auf den Weg macht, so wissen sie nicht, ob er geht, bevor er seine Reise angetreten hat; wenn sie aber gesehen haben, daß er geht, dann laufen sie voraus und melden es, ehe er kommt. Und so kommt es dann, daß jene nach einigen Tagen eintreffen. Gar oft aber haben die Dämonen gelogen, wenn die Wanderer umkehren.
