80. Kapitel.
Es sind dies hinreichend Kennzeichen dafür, daß der christliche Glaube allein wahre Gottesverehrung ist. Siehe, jetzt seid ihr ungläubig, indem ihr nach Schlußfolgerungen aus Worten sucht. Wir aber beweisen 'nicht mit überredenden Worten' heidnischer 'Weisheit',1 wie unser Lehrer sagte, wir überzeugen vielmehr durch den Glauben, der augenfällig vorwegnimmt und zunichte macht das Rüstzeug der Worte. Siehe, hier sind Menschen, welche an Dämonen leiden"; - es waren einige zu ihm gekommen, welche von Dämonen gequält wurden; er führte sie in die Mitte und sprach: "Reiniget diese durch eure Vernunftschlüsse oder mit welcher Kunst und Zauberei ihr immer wollt und rufet dabei eure Götterbilder an; oder wenn ihr es nicht vermögt, dann gebt den Kampf gegen uns auf und ihr werdet die Kraft des Kreuzes Christi sehen." Nach diesen Worten rief er Christus an und bezeichnete die Leidenden mit dem Zeichen des Kreuzes zum zweiten und dritten Male. Und sogleich standen die Menschen unversehrt da, sie waren bei Sinnen und dankten dann dem Herrn. Die sogenannten Philosophen aber verwunderten sich und erschraken in Wahrheit über den S. 764 Verstand des Mannes und das Zeichen, das ihnen geworden war. Antonius aber sprach: "Warum wundert ihr euch darüber? Nicht wir wirken das, sondern Christus ist es, der durch die, welche an ihn glauben, das vollbringt. Glaubet also auch ihr! Und ihr werdet sehen, daß bei uns keine Wortkunst zu finden ist, sondern Glaube durch die Liebe, die auf Christus hinarbeitet. Wenn auch ihr diesen habt, werdet ihr nicht mehr nach Wortbeweisen suchen, sondern ihr werdet den Glauben an Christus für in sich selbst genügend halten." Dies waren die Worte des Antonius. Seine Besucher aber wunderten sich auch darüber, sie umarmten ihn und gingen weg, indem sie gestanden, daß sie von ihm erbaut worden seien.
1Kor 2,4. ↩
