62. Brief des Kaisers Theodosius an den Kaiser Valentinianus.1
Einleitung und Inhalt
Die folgenden drei Briefe sind die Erwiderungen auf drei unter Num. 55-57 aufgeführten kaiserlichen Schreiben; die Antworten sind eines Kaisers Theodosius würdig, der sich von dem Eunuchen Chrysaphius und dem ebenso hartköpfigen als unwissenden Eutyches so hintergehen, von Dioskorus aber zur Durchführung der ehrsüchtigen Pläne desselben so mißbrauchen ließ, dass er völlig verblendet in einem eigenen Edicte die Beschlüsse der Räubersynode feierlich bestätigte, Nestorius und Flavianus auf eine Stufe stellte und stets behauptete, nichts anderes zu tun und zu beabsichtigen, als den alten nicänischen Glauben gegen S. 319 die Neuerungen einiger zu verteidigen, und dies hielt er fest trotz aller Erklärungen und Versicherungen des Papstes und seiner Synode; daher auch in diesen drei Briefen stets die Erklärung wiederkehrt, in Ephesus sei alles nach Freiheit und Recht geschehen, der Neuerer Flavianus verdientermaßen abgesetzt, dadurch der Friede hergestellt und eine neue Untersuchung ganz überflüssig. Während Quesnell die drei Antwortschreiben in die obigen Briefe an Theodosius einzeln einschiebt, lassen sie die Ballerini hier aufeinander folgen, da sie mit Rücksicht auf das Datum (Ende Februar) obiger kaiserlichen Schreiben und mit Berechnung der Übersendungsfrist die Abfassung der drei Briefe des Theodosius in den April setzen; auch von diesen Schreiben haben wir nicht die Originale, sondern nur die griechische Version und eine lateinische Rückübersetzung.
Baller. I. p. 985, Mansi VI. p. 67, bei Quesnell an 2. Stelle nach Num. 47 (51), Cacciari II. p. 202, an 2. Stelle nach Num. 48 (51). ↩
