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1. Dies Gebilde ist aber in gleicher Weise bei der männlichen und der weiblichen Hyäne angewachsen wegen ihrer übergroßen Geilheit; denn auch das Männchen läßt sich bespringen; daher ist es auch äußerst selten möglich, eine weibliche Hyäne zu fangen; bei diesem Tier kommt es nämlich nicht in ununterbrochener Reihenfolge zu Schwangerschaften, weil bei ihm die widernatürliche Form der Begattung ohne Scheu im Übermaß geübt wird.
2. Deshalb scheint mir auch Platon im Phaidros die Knabenliebe zu verwerfen und sie ein Tier zu nennen, weil die den sinnlichen Begierden ergebenen Lüstlinge „auf den Zaum beißen“1 und „nach Art der vierfüßigen Tiere sich zu begatten und Kinder zu zeugen versuchen.“2
3. Die Gottlosen aber „hat Gott“, wie der Apostel sagt, „in schändliche Leidenschaften dahingegeben; denn ihre Weiber haben den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen vertauscht; und ebenso haben auch ihre Männer den natürlichen Verkehr mit dem Weibe aufgegeben und sind in ihrer wilden Gier gegeneinander entbrannt, indem sie, Männer mit Männern, die schamlose Tat verüben und den S. a95 gebührenden Lohn für ihre Verirrung an ihrem eigenen Leibe empfangen.“3
