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1. Wenn er also die Sorge um Kleidung und Speise und um alles Überflüssige ohne Ausnahme als unnötig verbietet, was würde er wohl sagen über Prunkliebe und Färbung der Wolle und bunte Farben und kunstvolle Verwendung von Edelsteinen und sorgfältige Verarbeitung von Gold und künstliche Haarflechten und gewundene Locken und ferner noch über das Untermalen der Augen und das Ausrupfen der Haare und das Schminken und das Färben mit Bleiweiß und das Färben der Haare und über all die schlimmen Künste, die diesen Täuschungsversuchen dienen?1
2. Muß man nicht gar wohl vermuten, daß jenes vor kurzem angeführte Wort2 von dem Gras auch mit Bezug auf diese wüsten Prunkfreuden gesagt worden ist?
3. Denn „der Acker ist die S. a111 Welt“,3 und das Gras (πόα) sind wir, die wir durch den Tau der Gnade Gottes besprengt werden; und wenn wir abgemäht sind, dann sprießen wir wieder aufs neue empor, wie in der Schrift über die Auferstehung4 ausführlicher dargelegt werden wird; mit Heu (χόρτος) aber wird sinnbildlich „die gemeine Menge“5 bezeichnet, die vergänglicher Lust zugetan ist, die nur für kurze Zeit blüht, die Pracht und Ehre und alles andere mehr als die Wahrheit liebt und für nichts anderes taugt, als um Feuer damit zu schüren.6
