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1. So gab ja der nämliche Moses auch ganz offen, nicht mehr durch Rätselworte, sondern ohne jede Verhüllung, das Verbot mit den Worten; „Du sollst nicht Unzucht treiben, du sollst nicht Ehebruch begehen, du sollst nicht Knaben schänden!“1 Das Gebot des Logos müssen wir aber mit allen Kräften halten, und auf keine Weise dürfen wir irgendwie gegen das Gesetz handeln oder uns über die Gebote hinwegsetzen.
2. Denn die böse Begierde hat den Namen Überhebung (ὕβρις);2 und das Pferd, das das Sinnbild der leidenschaftlichen S. a97 Begierde ist, hat Platon „unbändig“ (ὑβριστής) 3 genannt da er die Worte „zu brünstigen Rossen seid ihr mir geworden“4 gelesen hatte. Die auf den Frevelsinn gesetzte Strafe werden euch aber die Engel kund tun, die nach Sodoma kamen.
3. Diese verbrannten die, welche ihnen Schande antun wollten, samt ihrer Stadt, womit sie einen deutlichen Beweis dafür gaben, daß die Frucht, die aus der Geilheit erwächst, das Feuer ist.5 Denn die Erlebnisse der Alten sind, wie wir auch schon früher sagten,6 zu unserer Warnung aufgeschrieben,7 damit wir nicht in die gleichen Fehler verfallen und uns davor hüten, in die gleichen Strafen zu geraten.
Vgl Exod. 20, 13, wo aber nur das Verbot des Ehebruchs steht; die beiden anderen Verbote auch Apostellehre 2, 2; Barnabas, Ep. 19, 4; vgl. auch Protr. 108, 5. ↩
Vgl. Platon, Phaidros p. 238 A. ↩
Platon. Phaidros p. 254 C. E. ↩
Jer. 5, 8. ↩
Vgl. Gen. 19, 1-25. ↩
Vgl. Paid. I 2, 1. ↩
Vgl. 1 Kor. 10, 11. ↩
