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In den Zeiten aber, wo man uns zum Abfall zu verlocken sucht, ist es von Nutzen, zu bedenken, was Gott mit den Worten: „Ich bin der Herr, dein Gott, ein Eiferer1“, lehren will. Wie der Bräutigam, glaub' ich, der seine Braut zu einem züchtigen Leben, zur völligen Hingabe an den Bräutigam, die irgendeine Beziehung S. 163 zu einem andern als dem Bräutigam ausschließt, veranlassen will - wie dieser, selbst wenn er weise ist, wohl Eifersucht zeigt und der Braut gegenüber eine derartige nachdrückliche Äußerung als Hilfsmittel anwendet: so spricht der Gesetzgeber, und vor allem, wenn er als „der Erstgeborene aller Schöpfung2“ erscheint, zu der Braut-Seele. dass er ein „eifriger Gott“ sei, der die Hörer von aller Buhlerei mit den Dämonen und den angeblichen Göttern abhält. Und als ein so „eifriger Gott“ sagt er von denen, die irgendwie mit andern Göttern gebuhlt haben: „Sie haben meine Eifersucht geweckt mit dem, was nicht Gott war, sie haben meinen Zorn erregt mit ihren Götzenbildern: so will auch ich ihre Eifersucht erwecken mit dem, was kein Volk ist, durch ein unverständiges Volk will ich sie erzürnen. Denn ein Feuer ist entbrannt aus meinem Zorn, das wird brennen bis zur tiefsten Unterwelt3.“
