42.
Wenn „ebenso, wie die Leiden Christi reichlich vorhanden sind, so durch Christus auch der Trost reichlich vorhanden ist1“, so laßt uns mit größtem Eifer „die Leiden Christi“ hinnehmen; und zwar sollen sie in uns „reichlich vorhanden“ sein, wenn wir wirklich nach einen „reichlichen Troste“ verlangen, womit alle „die Trauernden getröstet werden sollen2“, aber wohl nicht gleichmäßig. Denn wenn der Trost gleichmäßig wäre, so stände nicht geschrieben: „Ebenso wie die Leiden Christi für uns reichlich vorhanden sind, so ist auch unser Trost reichlich vorhanden3.“ Die Teilnehmer an den Leiden werden eben in dem Maße, als sie mit Christus an den Leiden teilhaben, auch Teilhaber des Trostes sein. Dies könnt ihr auch von dem (Apostel) lernen, der voll Vertrauen also spricht: „Denn wir wissen, dass wie ihr an den Leiden teilhabt, so auch an dem Troste4.“
Es redet aber Gott durch den Propheten: „Zur willkommenen Zeit habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen5.“ Welche andere Zeit ist nun (so) „hochwillkommen“ (wie die), wenn wir wegen unserer in Christus gebotenen Frömmigkeit gegen Gott unter Bewachung feierlich in der Welt einherziehen und vielmehr triumphierend als im Triumphe gezeigt (zum Tode) abgeführt werden? Denn die Märtyrer Christi entwaffnen mit ihm „die Herrschaften und die Mächte6“ S. 203 und triumphieren mit ihm, da sie „ebenso wie sie Teilhaber an seinem Leiden7“, so auch (Teilhaber) an den in seinen Leiden (gewirkten) Heldentaten werden. Hierzu gehört auch das „Triumphieren über die Herrschaften und Mächte8“, die ihr nach kurzer Zeit besiegt und zu Schanden gemacht sehen werdet. Welcher andere (Tag) ist so sehr „ein Tag des Heils9“, wie der Tag, an welchem wir so von hinnen scheiden? Ich mahne aber: „Gebt in keiner Hinsicht einen Anstoß, damit nicht“ durch euch das Presbyter- oder „das Diakonen-Amt zum Spott werde, sondern in allem beweist euch als Diener Gottes, in vielem Harren10“ - indem ihr sprecht: „Und jetzt, wem gilt mein Harren? Etwa nicht dem Herrn?11“ -, „in Drangsalen“, überzeugt, dass „zahlreich die Drangsale der Gerechten sind12“, „in Nöten“, damit wir als nötig für uns die Seligkeit einfordern können, „in Ängsten“, damit wir „auf dem engen und dem schmalen Wege“ unablässig wandelnd, „zum Leben“ gelangen13. Wenn es erforderlich ist, wollen wir uns bewähren auch „unter Schlägen und im Gefängnis und in Unruhen und in Mühen und in Wachen und in Fasten14“. Denn siehe, der Herr (kommt), und „sein Lohn“ liegt in seiner Hand, um „einem jeden zu geben, wie seine Werke sind15“.
2 Kor. 1,5. ↩
Vgl. Matth. 5,5. ↩
2 Kor. 1,5. ↩
2 Kor. 1,7. ↩
Is. 49,8; 2 Kor. 6,2. ↩
Vgl. Kol. 2,15. ↩
Vgl. 2 Kor. 1,7. ↩
Vgl. Kol. 2,15. ↩
Vgl. Is. 49,8; 2 Kor. 6,2. ↩
Vgl. 2 Kor. 6,3.4. ↩
Ps. 38,8. ↩
Vgl. Ps. 33,20. ↩
Vgl. Matth. 7,14. ↩
2 Kor. 6,5. ↩
Vgl. Is. 40,10; 62,11; Ps. 61,13; Röm. 2,6; Offenb. 2,23; 22,12. I Clem. ad Cor. 34.3. Clem. Al., Strom. IV 22 (II 308,12 Stählin). ↩
