45.
Da es aber Leute gibt, die das Opfer als eine gleichgültige und geringwertige Sache ansehen, da sie die Lehre von den Dämonen nicht in Erwägung ziehen, nämlich dass die Dämonen, um in dieser dichten, die Erde umgebenden Luft verweilen zu können, einer Nahrung von Opferdampf bedürfen und deshalb acht geben, wo sich immer Fettdampf und Opferblut und Weihrauch finden, so möchten wir uns auch hierzu äußern. Wenn diejenigen, welche Räubern und Mördern und Barbaren, Feinde des großen Königs, Unterhalt gewähren, als Frevler an dem Gemeinwohl tatsächlich bestraft werden, um wie viel mehr dürften wohl diejenigen, welche den Dienern der Schlechtigkeit durch das Opfern Lebensunterhalt gaben und sie dadurch in dem die Erde umgebenden Raume festhalten, mit vollem Recht angeklagt werden, und besonders wenn sie, trotz der Kenntnis des Wortes: „Wer fremden Göttern opfert, außer dem Herrn allein, soll gänzlich vernichtet werden1“, denen opfern würden, die schuld an dem S. 206 Unheil auf Erden sind! Und wegen der von den Dämonen an den Menschen verübten Freveltaten werden, glaub`ich, jene Menschen, die die Dämonen durch ihr Opfern nähren, nicht weniger verantwortlich gemacht werden müssen, als die das Böse wirkenden Dämonen (selbst). Denn sowohl die Dämonen als auch die Menschen, welche sie auf Erden festhalten, haben den Menschen das Böse gleichsam gemeinschaftlich angetan, da die Dämonen ohne die Opferdämpfe und die Nahrungsmittel, welche als geeignet für ihre Leiber gelten, nicht imstande wären, (auf Erden) auszudauern.
Exod. 22,20 [19]. ↩
