38.
Zugleich aber sei auch eingedenk dessen, der für die Kinder, die von den Märtyrern wegen ihrer Liebe zu Gott zurückgelassen worden sind, im Geiste mit den Worten gebetet hat: „Gewinne dir die Söhne der zum Tod Verurteilten1.“ Nur wisse, dass „nicht die Kinder des Fleisches Kinder Gottes sind2“, und dass, wie für die Nachkommen Abrahams das Wort gilt: „Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid3“, und auch dieses: „Wenn ihr Kinder Abrahams waret, tatet ihr die Werke Abrahams4“ - daß ebenso auch zu deinen Kindern gesprochen werden wird: „Ich weiß, dass ihr des Ambrosius Same seid“ und: „Wenn ihr Kinder des Ambrosius seid, so tut auch die Werke des Ambrosius.“ Und sie werden diese wohl auch tun, da du ihnen S. 198 nach einem solchen Ausgang mehr Nutzen gewährst, als wenn du bei ihnen bleiben würdest. Denn dann wirst du sie verständiger lieben und einsichtsvoller für sie beten, wenn du wahrnimmst, dass sie deine „Kinder“, und nicht nur dein „Same“ sind. Führe jetzt das Wort im Munde: „Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert5“, und auch dieses: „Wer sein Leben gewann, der wird es verlieren, und wer sein Leben verlor um meinetwillen, der wird es gewinnen6.“
Ps. 78,11. ↩
Röm. 9,8. ↩
Joh. 8,37. ↩
Ebd. 8,39; vgl. hierzu Hautsch, Die Evangelienzitate des Orig., S. 139f., dessen Beweisführung ich nicht für richtig halte. Da der Bibeltext hier dieselbe Form zeigt wie im Johanneskommentar (Orig. Werke IV 110,29f.), so ist weder hier noch dort etwas zu ändern. ↩
Matth. 10,37. ↩
Matth. 10,39. ↩
