56.1
Nach derselben Melodie 2.
1. Seine Herde hat Bardaisan nach seinem Namen bezeichnet und benannt. Nach dem Namen des Mani ist ferner seine Herde benannt. Wie gestohlene Schafe werden sie mit diesem hässlichen Mal der Diebe bezeichnet. Nach dem Namen unseres Erlösers ist seine Herde bezeichnet; Christus ist’s, der sie gesammelt hat; die Schafe sind [daher] Christen [genannt].
Kehrvers: Preis deiner Güte!
2. Mani und Bardaisan verdarben die Gemeinden durch Buhlerkünste und führten ihre [eigenen] Namen ein an Stelle jenes schönen Namens; denn seine Braut hatten nach seinem Namen benannt die Brautwerber, die Apostel, die Söhne der Wahrheit. Er gleicht da seinem Vater, dessen Gemeinde nach seinem Namen benannten die Anhänger des Moses.
3. S. 189 Moses, dessen Angesicht erstrahlte, überführt die Irrlehrer, denn er sprach nicht im eigenen Namen sondern im Namen seines Herrn. Die Propheten, die dann im Namen des Herrn auftraten, sprachen auch im Namen Gottes. Keiner ist unter ihnen, der es gewagt hatte, im eigenen Namen zu sprechen. Im Namen des Herrn sprachen die Propheten, im Namen Jesu die Apostel.
4. Erröten sie denn nicht vor Scham, daß ihre Schriften im Namen von Menschen geschrieben sind und kein Schriftgelehrter [Vorleser] sich erhebt und liest: ,,So spricht der Herr Sabaoth“, sondern: „So Markion, der Rasende, und Mani und Bardaisan?“ Ihre Namen reichen aus für die Schmach ihrer Gemeinden.
5. Fürchten sie sich denn nicht, da der Apostel jenen tadelt, der sagt 3: „Ich bin des Kephas“? Wenn aber nicht einmal nach dem Namen des Kephas die Schafe benannt werden sollten, da er doch das Haupt [der Meister] der Apostel war, die Schlüssel besaß und die Herde weidete, – wehe dem, der sich erfrecht, die Schafe, die ihm nicht gehören, nach seinem Namen zu nennen!
6. Wohlan denn, ziehet aus, ihr Widder, Lämmer und Schafe, die ihr von den Irrlehrern gestohlen seid, und widersaget der Bezeichnung und dem Namen der Diebe, und kommet und lasset euch bezeichnen mit dem gepriesenen Namen Gottes, und lasset euch Christen nennen, damit ihr nach Bezeichnung und Namen in jeder Beziehung eine christliche Herde seid!
7. Niemand kann ja auf den Namen eines Menschen getauft, noch nach dem Namen eines Menschen genannt werden; wenn er aber so genannt wird, dann müßte er auch auf den Namen des Menschen getauft werden. Entweder laßt euch taufen auf den Namen eines Menschen und nennt euch dann nach dem Namen des Menschen, oder laßt euch taufen S. 190 auf den Namen Jesu und benennt euch nach dem Namen Jesu!
8. Heil dir, hehre Kirche, aus jedem Mund, die du frei bist vom Schmutz und Unrat des Anhanges Markions, des Rasenden, die du rein bist von der Hefe und dem Frevel des Anhanges Manis, die du losgelöst bist von der Unreinheit des Truges des Bardaisan und auch von dem Gestank der stinkenden Juden!
9. Dein Herr erhebe dein Horn [erhöhe deine Macht], gläubige Kirche, denn in dir findet sich nicht das Buch jenes Markion, des Rasenden, und auch nicht die Schrift des wahnsinnigen Mani, noch auch das Buch der häßlichen Geheimnisse des Bardaisan. Die beiden Testamente des Königs und des Königssohnes sind in deiner Lade aufbewahrt.
10. Nicht mögen erfolglos [unbelohnt] bleiben die Mühen deines Hirten! Ich habe ja deine Herde nicht verwirrt, sondern ich habe, soweit ich konnte, die Wölfe von ihr ferngehalten, und so gut ich vermochte, Hürden von Liedern für die Lämmer deiner Herde gebaut. Doch bedrängen mich Schmerzen, und Schulden machen mich zittern; mögen sie von deiner Gnade getilgt werden!
11. Einen Toren und Einfältigen hast du zum Schüler gemacht und hast noch mehr getan und hast ihm den Hirtenstab übergeben und die Arznei der Ärzte, die Waffe der Forscher und die Muße des Vollkommenen. Das Gefäß ist voll und fließt über und bekennt, daß er gebrechlich ist; hemme, o Herr, in deiner Gnade den Überfluß deiner Gabe!
Zu Ende sind die Gesänge gegen die Irrlehren und gegen die Chaldäer vom seligen Mar [i] Ephräm. Es sind ihrer an Zahl sechsundfünfzig.
Dieser letzte Hymnus des ganzen Zyklus ist von Zingerle übersetzt im 2. Ephrämbande der früheren Auflage der Bibliothek der Kirchenväter S. 309 – 13; eine metrische Übertragung von der 6. Strophe ab gab Zingerle in der Innsbrucker Ausgabe, Band 4, S. 314 – 16. ↩
Der Anfang dieses Hymnus ist die Mustermelodie selbst. ↩
1 Kor. 1,12. ↩
