13.1.
Nach derselben Melodie.
1. S. 52 Es sah Elias die unreine Festversammlung der Baalspriester, die besessen waren, und, sobald er das Wort der Wahrheit ausgesprochen, mit lautem Geschrei ihn verspotteten. Da entbrannte sein großer Eifer, weil er sah, daß sie von dem Einfluß der Jezabel abhingen.
Kehrvers: Preis sei dem Allmächtigen, der seinen Gerechten Macht gibt, Himmel und Erde zu …2
2. Er ließ sich nicht auf ein wildes Gezänke ein, noch kämpfte er auf pöbelhafte Weise; die Weisheit der Wahrheit wandte er an, und aus der Spitze seines kleinen Fingers bildete er ein Zwangswerkzeug, damit alle Mächte eine Zurechtweisung darüber erhielten, ob eine Macht imstande sei, ihm zu widerstehen 3.
3. Er verschloß durch sein Gebet die Pforten der Höhe und die Regenströme und die Schatzkammern des Taues, er entfernte Nebel und Wolken und schloß die Winde in verborgener Scheuer ein. Der feuchte Himmel ward ehern und die weiche Erde hartgeschmiedetes Eisen 4.
4. Gleichwie Moses zur Zeit des Hagels den Hagel zurückgehalten hatte 5, und die Zauberer am Tage des Regnens beschämt wurden, so eiferte Elias und hielt den Regen zurück, damit das Zeichen der S. 53 Wahrheit sogar den Blinden offenbar werde; zur Regenzeit entzog er den Regen.
5. Der eine, der Sanftmütige 6, hielt den Hagel zurück, der andere, der Eiferer, hemmte den Regen. Sie sahen die Regenwolken weggezogen vor seiner Stimme, wie sie dann sahen, daß sie sich [wieder] ausbreiteten auf das Gebet seines Mundes; und durch beides beschämte er den Achab.
6. Das Firmament, welches die Scheune der Sättigung ist, verschloß er mit seiner Stimme; dann ging er weg und verbarg sich, damit sie, als sie ihn suchten, die Wahrheit suchten; und indem sie an verschiedenen Orten nach ihm forschten, wurde ihnen Belehrung zuteil, durch wessen Macht der Himmel verschlossen worden war.
7. Die Brüste des Himmels ließ der Eiferer versiegen, und die Säuglinge der Erde versiegen in Qual; es hörten die Güter [Erzeugnisse der Erde] auf, weil er den Tau zurückhielt; es verdorrten die Saaten, weil die Regengüsse versiegten. Es wurde jener Götzendienst gezüchtigt, weil er durch seinen Altar den Gütigen erzürnt hatte 7.
8. Sechs Monate und drei Jahre waren Himmel und Erde von Asche bedeckt 8, die Lügenpropheten und alle Menschen verhüllten ihr Haupt und schwiegen, die Baalspriester schämten sich ihrer Götzenbilder, und auch die Wahrsager stellten ihre Wahrsagereien ein, und die Streitsüchtigen wurden zurückgewiesen.
9. Schämen mußten sich die Chaldäer, die Lügenhaftes schwätzten, denn die Sieben vermochten nicht mehr durch ihre Aspekte, ihren Dienern Tau zu geben. Beschämt wurde auch jener, den man den nassen Hermes 9 nennt, da ein Mensch den Dürstenden quälte.
10. S. 54 Jezabel ward beschämt, daß an ihrem Tisch ein Kreis von Lügnern gemästet worden war. Die achthundert Baalspropheten waren nicht imstande zu lösen was der Finger jenes Eiferers gebunden hatte; er legte seine Schlinge um ihren Hals und entzog sich durch die Flucht.
11. 10 Die Könige der Erde sahen, daß der Himmel versiegt war; mehr und mehr bestürmten sie ihre Götzen und opferten ihnen und befrugen ihre Wahrsager. Es irrten die Irren, die Lügenhaftes sprachen, denn verborgen war ihnen die Wahrheit.
12. Sie sahen wohl, daß der Regen aufgehört hatte, aber sie erkannten nicht, wie und wozu und was es bedeute, und wer oder welche Macht ihn abhalte. Als aber Achab, einer von den Königen, den Elias suchte, verkündete er durch sein Suchen die Wahrheit.
Eine Übersetzung dieses Hymnus durch Zingerle findet sich – außer der vollständigen Übertragung in der Kemptener Ausgabe von 1850 – auch in dem 2. Ephrämbande der 1. Auflage der Bibliothek der Kirchenväter, S. 241 – 44. ↩
Der Kehrvers ist in der Londoner Hs ausgelassen und in der römischen Hs am Schluß unleserlich. ↩
S. 3 Kön. 17 u. 18. ↩
Dasselbe Bild in Deut. 28,23. ↩
Vgl. Exod. 9,26. ↩
Moses; vgl. Num. 12,3. ↩
Vgl. 3 Kön. 17,33. ↩
Anspielung auf Deut. 28,24. ↩
Hermes-Merkur galt in der Astrologie als Repräsentant des feuchten Elements. ↩
Die Strophen 11 u. 12 sind in der römischen Hs fast ganz unleserlich, weshalb sich die Herausgeber selbst einen Text zurechtmachten. ↩
