49.1
Nach der Melodie 2: Herde des Bardaisan.
1. S. 171 Markion ist bloßgestellt, denn er war nicht imstande, auf der Erde einen neuen Namen einzuführen neben dem Namen Jesu, der schon im Gesetze geschrieben steht, und dem Namen des Heiligen Geistes, des Schatzes der Prophetie, und dem Namen Gottes, den jegliche Natur kündet als die Beweise unseres Sieges.
Kehrvers: Preis sei deiner Gerechtigkeit!
2. Wir müssen über den Leugner staunen, der tagtäglich in der guten Gabe des Herrn des Alls schwelgt, aber einen anderen bekennt, der gar nicht existiert, der nicht einmal die Fingerspitze zu befeuchten und die Gewalt des Fiebers zu binden vermag. Wohin kann er [noch] fliehen? Der flüchtige Jonas überführt den Leugner.
3. Der Atem in seiner Nase ist ein [Nasen-]Ring, um ihn [dahin] zu ziehen, daß er seinen Schöpfer erkenne. Sein Hunger ist ein Zaum, damit er wieder um seinen Ernährer erkenne. Auch sein Schlaf ist sein Zügel. An ihm selbst sind die Zugmittel 3. Seine Fesseln sollen ihn belehren, daß es keine andere Kraft gibt, die sie lösen könnte.
4. Sehr töricht und verblendet ist er, denn er ist auch mit allem in der Hand des Schöpfers eingeschlossen, ein Stückchen Erde, ein Wassertropfen, das eine mit dem andern gemischt, und zum Bild des Menschen geworden durch die Barmherzigkeit des Schöpfers – siehe, dieses niedrige und verworfene Wesen leugnet [den Schöpfer], das gefesselte und abhängige lästert!
5. S. 172 Die Engel spotten seiner, die Seraphim verhöhnen ihn, die Cherubim lachen über ihn! Die Berge lassen sich befehlen, die Meere gehorchen, die Erde empört sich nicht, der Himmel lästert nicht. O des Erdenstaubes, während alle preisen, leugnet er um zu sterben!
6. Sie alle [die Ketzer] spalten und teilen den Namen, der sich niemals spalten und teilen lässt. Ein Leugner nämlich [Markion] leitete von dem Namen Gottes einen andern Namen ab, einen verfluchten und fremden, und zwei seinesgleichen [Bardaisan und Mani] machten aus dem Namen des einen Wesens getrennte Wesen [Äonen].
7. Preis sei deiner Majestät, die die Geschöpfe fesselte und die Seelen frei ließ! Und wenn es eine andere Macht gibt, so kann sie doch nicht die Seelen bewegen, denn die Seele ist Herrscherin über die Bewegungen ihrer Freiheit. Und wenn jene [die andere Macht] stark genug ist, so möge sie die gefesselten Naturen der [unfreien] Geschöpfe lösen!
Übersetzt von Zingerle im 2. Ephrämbande der früheren Auflage der Bibliothek der Kirchenväter S. 299 – 302. ↩
Der hier als Mustermelodie genannte Text ist der Anfang des 56. Hymnus gegen die Ketzer [s. u. S. 188]; jede Strophe besteht aus 11 fünfsilbigen Versen; vgl. auch Hymnus 14. ↩
Beweggründe, die ihn zum wahren Gott hinziehen. ↩
