4.
Du könntest einwenden: diese strengen Grundsätze gelten nur dann, wenn das Martyrium zur Entscheidung steht Du irrst, ja Du irrst bestimmt, mein Bruder, wenn Du meinst, es habe je eine Zeit gegeben, die für die Christen frei war von Verfolgungen. Gerade dann wirst Du am schärfsten angegriffen, wenn Du den Angriff gar nicht bemerkst. Unser Widersacher geht umher wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlinge. 1 Und da meinst Du, es gäbe Frieden? Er liegt im Hinterhalte mit den Reichen, im Verborgenen sucht er, den Unschuldigen zu töten. Seine Augen blicken auf den Armen. Er lauert im Verborgenen, wie der Löwe in seiner Höhle; er lauert, um dem Armen nachzustellen. 2 Da streckst Du Dich unter das schattige Laubdach nieder und gibst Dich in weichlicher Ruhe Deinen Träumereien hin, 3 Du, der Du bald seine Beute sein wirst? Wenn ich derart sorglos dahinlebe, lockt mich bald die Genußsucht, dann droht mich die Habsucht zu beherrschen, oder der Bauch will an Christi statt mein Gott sein, 4 und endlich führt mich die Sinnlichkeit dazu, den Heiligen Geist, der in mir wohnt, 5 zu vertreiben und seinen Tempel zu entweihen. Wie ich schon sagte, es verfolgt mich ein Feind, der tausend Namen hat und der mich mit seinen Künsten tausendfach schädigen kann. 6 Und ich Unglücklicher halte mich gar für den Sieger in dem Augenblicke, in dem ich in des Feindes Hand falle.
