11.
O käme doch der Tag, käme er endlich, an dem dieses Vergängliche und Sterbliche die Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit anzieht. 1 Glücklich der Knecht, den der Herr wachend trifft. 2 Dann wird die Welt samt ihren Bewohnern beim Schall der Posaune erzittern, 3 Du aber wirst voller Freude sein. Dem Herrn, der zum Gericht kommt, wird die Welt ein Jammergeschrei entgegenheulen, und Stamm um Stamm wird an seine Brust klopfen. Die einst so mächtigen Könige werden ohne Wehr und Schutz vor Angst zittern. Man wird den Jupiter mit seinem Anhang jetzt als in Wahrheit feurig erkennen und samt seinen Schülern dem törichten Plato vorführen. Des Aristoteles Beweisgründe werden keinen Wert mehr haben. 4 Du, der Ungebildete und Arme, wirst dann frohlocken und lachend sprechen: „Da ist mein gekreuzigter Gott, da ist mein Richter, der als Kind, in Windeln gehüllt, weinend in der Krippe lag. 5 Das ist der Sohn eines Arbeiters und einer Arbeiterin. Das ist er, der, obwohl Gott, an der Brust seiner Mutter vor einem Menschen nach Ägypten floh. 6 Das ist er, der mit Purpur bekleidet und mit Dornen gekrönt wurde. 7 Das ist der Zauberer, der einen Teufel hatte, und der Samaritan. 8 Betrachte, o Jude, die Hände, die du durchbohrt, du, o Römer, blick’ hin auf die Seite, welche du mit der Lanze geöffnet hast! 9 Seht zu, ob es derselbe Leib ist, von S. 292 dem ihr einst behauptet habt, die Jünger hätten ihn heimlich in nächtlicher Stunde gestohlen.“ 10
Darf eine Mühe zu schwer sein, wenn es gilt, Dir von diesen Dingen zu reden, wenn es sich um das Glück handelt, an ihnen teilnehmen zu können? 11
1 Kor. 15, 53. ↩
Matth. 24, 46. ↩
Ebd. 24, 31. ↩
Jupiter, Plato und Aristoteles sind die Vertreter der Heidenwelt. „Vere tunc ignitus Juppiter“, weil über ihn die Strafe des ewigen Feuers verhängt wird. ↩
Luk. 2, 12. ↩
Matth. 2, 14. ↩
Ebd. 27, 28 f. ↩
Joh. 8, 48. ↩
Ebd. 19, 34. ↩
Matth. 28, 13. ↩
Das letzte Kapitel des Briefes lehnt sich, wie eine ganze Reihe von Anklängen verrät, stark an Tertullian, De spect. 30 (BKV VII 135 f.) an. ↩
