7.
O meine unglücklichen Augen! Wehe über jenen fluchwürdigen Tag, an dem ich mit gebrochenem Herzen Deinen Brief lesen mußte, den ich bis heute wohl verwahrt habe! Wie häßlich ist sein Inhalt! Wie wimmelt es darin von Schmeicheleien! Was für eine Freude an der verabredeten Unkeuschheit tritt in ihm zutage! Wie konnte ein Diakon von solchen Dingen, ich will nicht sagen sprechen, sondern überhaupt Kenntnis haben? Wo hast Du, Elender, denn das gelernt, der Du Dich rühmtest, in der Kirche groß geworden zu sein? Und doch schwörst Du in dem erwähnten Briefe, Du seiest nicht zur Keuschheit verpflichtet, Du seiest nie Diakon gewesen? Wenn Du leugnen willst, dann wird Dich Deine eigene Hand überführen, und die Buchstaben werden gegen Dich zeugen. Du magst inzwischen die Frucht Deines Verbrechens genießen; denn ich sehe mich außerstande, alle Gemeinheiten Deines Briefes hier zu wiederholen.
