• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Philon von Alexandria (-20-50) De Decalogo Über den Dekalog

13.

Aber nun gehen einige beim Urteilen in ihrem Unverstand so weit, dass sie die genannten Dinge nicht nur für Götter halten, sondern auch noch jedes einzelne für den grössten und ersten Gott; den dagegen, der es wirklich ist, kennen sie bei ihrer natürlichen Unbildung entweder gar nicht oder sie geben sich keine Mühe ihn kennen zu lernen, weil sie meinen, dass es ausser den sichtbaren Dingen keine wirkende Ursache gehe, die unsichtbar und blosss im Geiste zu schauen sei, obschon sie doch einen ganz klaren Beweis dafür vor Augen haben. Ist es doch die Seele, durch die sie leben, durch die sie sich beraten und durch die sie alles vollführen, was zum menschlichen Leben gehört, und doch haben sie niemals die Seele mit den Augen des Körpers zu schauen vermocht, und hätten sie auch alle Anstrengungen gemacht, ob es irgendwie möglich wäre dass herrlichste aller Gebilde zu schauen; von da aus war natürlich nur noch ein Schritt weiter zu tun, um eine Vorstellung von dem Unerschaffenen und Ewigen zu bekommen, der, obwohl unsichtbar, doch die Zügel in der Hand hält und das ganze Weltall zum Heile lenkt. Wie nun einer, wenn er die Ehren, die dem Grosskönig gebühren, den Satrapen, seinen Statthaltern, erwiese, nicht nur sehr töricht erscheinen, sondern auch leichtsinnig Gefahren für sich heraufbeschwören würde, da er das, was dem Herrn zukommt, Dienern gewährt, ebenso steht es mit dem, der das Erschaffene mit den gleichen Ehren bedenkt wie den Schöpfer, er soll wissen, dass er der törichteste und ungerechteste aller Menschen ist, weil er Ungleichen Gleiches gewährt, nicht zur Ehre der Niedrigstehenden, sondern zur Herabsetzung des Höherstehenden. Manche wollen gar in ihrem Übermass von Gottlosigkeit nicht einmal eine Teilung der Ehre, sie erweisen vielmehr jenen alles, was es nur an Ehren gibt, ihm aber (Gott) lassen sie nichts zukommen, nicht einmal, was doch das Gewöhnlichste von Ehre ist, die Erinnerung an ihn; sie vergessen nämlich den, an den ausschliesslich zu denken die höchste Pflicht wäre, die Unglückseligen, geben sich förmlich Mühe, ihn in Vergessenheit geraten zu lassen. Einige endlich, die von geschwätziger Raserei ergriffen sind, geben ganz offene Beweise der ihnen innewohnenden Gottlosigkeit, sie erkühnen sich die Gottheit zu lästern, sie schärfen dazu ihre Lästerzunge, denn sie wollen damit zugleich die Frommen kränken, in die sofort eine unsagbare und unstillbare Trauer einzieht, die die Seele durch das Gehörte ganz und gar verzehrt. Die Angriffswaffe der Gottlosen ist dies, mit der sie allein schon die Frommen verstummen machen, denn diese halten, um jener Wut nicht zu steigern, im Augenblick Schweigen für das Beste.

pattern
  Drucken   Fehler melden
||
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (53.36 kB)
  • epubEPUB (40.13 kB)
  • pdfPDF (139.50 kB)
  • rtfRTF (98.06 kB)
Übersetzungen dieses Werks
Über den Dekalog

Inhaltsangabe
  • Über den Dekalog
    • 1.
    • 2.
    • 3.
    • 4.
    • 5.
    • 6.
    • 7.
    • 8.
    • 9.
    • 10.
    • 11.
    • 12.
    • 13.
    • 14.
    • 15.
    • 16.
    • 17.
    • 18.
    • 19.
    • 20.
    • 21.
    • 22.
    • 23.
    • 24.
    • 25.
    • 26.
    • 27.
    • 28.
    • 29.
    • 30.
    • 31.
    • 32.
    • 33.

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung