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Werke Philon von Alexandria (-20-50) De Decalogo Über den Dekalog

18.

Was meinst du, würde ich zu einem Meineidigen sagen, wirst du es wagen zu einem deiner Bekannten zu gehen und ihm zu sagen: „mein Lieber, komm, bezeuge mir, was du weder gesehen noch gehört hast, wie wenn du es gesehen und gehört und alles genau verfolgt hättest"? ich glaube nicht, denn es wäre das eine Tat unheilbaren Wahnsinns. Ja, mit welchen Augen willst du, wenn du nüchtern bist und bei dir zu sein glaubst, den Freund ansehen, dass du zu ihm sprächest: „um der Freundschaft willen tu das Unrecht, handle gegen das Gesetz, hilf mir bei meinem frevelhaften Tun"? Es ist doch klar, dass er, wenn er das hört, der vermeintlichen Freundschaft den Rücken kehren und sich selbst nur Vorwürfe machen wird darüber, dass er überhaupt mit einem solchen Manne Freundschaft gehalten hat; er wird entsetzt wie vor einem wilden, toll gewordenen Tiere davoneilen. Nun, wozu du selbst den Freund nicht zu bringen wagen wirst, dafür willst du, ohne zu erröten, Gott als Zeugen anrufen, ihn, den Vater und Lenker des Weltalls? Tust du dies, obwohl du weisst, dass er alles sieht und hört, oder weil du es nicht weisst? Wenn du es nicht weisst, dann bist du ohne Gottesglauben, die Quelle alles Unrechts aber ist der mangelnde Glaube an Gott; ausserdem aber machst du den Eid bedeutungslos, da du schwörst bei dem, der (nach deiner Ansicht) gar nicht achthat auf die Handlungen der Menschen, gleich als ob er sich doch um sie kümmerte. Weisst du es aber gewiss, dass Gottes Vorsehung alles leitet, so kann es kein grösseres Mass von Gottlosigkeit geben; denn du sprichst, wenn auch nicht mit dem Munde und mit der Zunge, so doch im Herzen zu Gott: bezeuge mir meine Un-wahrheit, hilf mir betrügen, hilf mir leichtfertig handeln; meine einzige Hoffnung, bei den Menschen meinen guten Namen zu behalten, beruht darauf, dass du die Wahrheit verschleiern hilfst; werde du ein Übeltäter für einen andern, du der Bessere für den Schlechten, für einen Menschen und zwar einen elenden du Gott, der Beste von allen.

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Über den Dekalog

Inhaltsangabe
  • Über den Dekalog
    • 1.
    • 2.
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