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1. Und wenn du noch von Jeremias hören willst, dieser hatte nur einen leinenen Gurt.1 Wie aber wohlgestaltete Körper ihre Kraft und Schönheit deutlicher zeigen, wenn kein Gewand sie verhüllt, so ist auch bei einem edlen Charakter die erhabene Gesinnung nur dann zu erkennen, wenn sein Wesen nicht durch törichtes Reden verhüllt wird.
2. Es ist aber auch sehr hoffärtig, wenn man die Kleider bis auf die Fußspitzen herabgehen und sie auf dem Boden schleifen läßt, wobei man im S. a119 Gehen gehemmt wird und das Kleid den auf der Erde obenauf liegenden Staub wie ein Besen mitschleppt, während doch nicht einmal diese entnervten Tänzer, die auf der Bühne ihre widernatürliche Unzucht ohne Worte treiben, ihr Kleid so schimpflich herabwallen lassen, obwohl bei ihnen die große Sorgfalt in der Kleidung und die langherabhängenden Kleidersäume und die übertriebene Wertschätzung des ebenmäßigen Flusses der Gewänder das Mitschleppen eines törichten Sinnes beweisen, der auf Nichtiges den größten Wert legt.
3. Und wenn jemand auf den bis auf die Füße reichenden Rock des Herrn 2 hinweisen wollte, so zeigt jener buntfarbige Rock3 die Blüten der Weisheit, die mannigfachen und nicht verwelkenden Schriftworte, die Sprüche des Herrn, die von den Lichtstrahlen der Wahrheit erglänzen.
.4. Ein anderes Gewand dieser Art legte der Geist dem Herrn durch David an, wenn er in einem Psalm sagt: „In Danksagung und Pracht bist du gekleidet, der du dich in Licht hüllst wie in ein Gewand.“4
