7.
Die Sanftmuth ist die Krone des Schmuckes der Jungfrauen, welche durch die allvermögenden Wohlthaten und durch die vielen Werke der Tugend zur Berufung geweiht sind der Liebe der Reinigkeit, aufgeweckt, mit furchtloser Tapferkeit gehorsam und die Trägheit und Widerspenstigkeit ermunternd zum Glauben der Wahrheit, um mit Eifer in Ausübung der Tugend, unbeweglich im Gebete, ermahnt zum Gedächtniß, mit vertrautem Willen, mit demüthiger Bewegung, mit süßen Mitteln, in reiner Liebe, mit vollkommenem Fasten zu zügeln die schlechten und häßlichen Regungen der Gedanken von der Eingebung des Bösen, auszulöschen das Feuer der Begierlichkeit mit heißen Thränen, offen zu haben die Pforte der Barmherzigkeit für die Bedürfnisse der Dürftigen und Acht zu haben auf die den klugen Jungfrauen versprochenen Verheißungen: „Kommet, heißt es, ihr Gesegnete meines Vaters! besitzet das reine Reich!“1 Die Sanftmuth ist die Nahrung der Kinder der Kirche und ermahnt zur Zunahme in der Klugheit und Wahrheit Diejenigen, welche von Kindheit an zur Reinigkeit sich gewendet haben und zum Nutzen, um die himmlische Lehre und die Arten der Reden und Stimmen wie die Strahlen der Sonne erglänzen zu lassen mit Verherrlichung zum Ruhme Gottes für die Oberen und Unteren, mit allen reinen Sitten und mit demüthigem Herzen, damit sie so theilhaft des Ruhmes der Oberen werden.
S. 142 Die Sanflmuth ist Klugheit der Tugendhaften und predigt die Werke der Tugend Denen, welche das Irdische als vergänglich erkannt haben und ergriffen haben das unvergängliche Leben einmüthigen Herzens und mit fleißigem Körper, befreit von allem Schädlichen an der Seele und an dem Leibe. Damit sie alles vom Herrn Gebotene thun und auch Andere ermahnen, wie man die Reinigkeit der Gerechten und alle Tugend bewahren müsse, oder wie die Sünder zurückkehren sollen zum Bekenntniß der Buße, damit sie befreit werden.
[Mt 25,34] ↩
