Übersetzung
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Gegen Celsus (BKV)
11.
Den weiteren Vorwurf, dass **"Jesus von denen verraten wurde, die er seine S. 119 Jünger nannte", entnahm der Jude bei Celsus den Evangelien; nur bezeichnet er den einen Judas1 als "viele Jünger", um seiner Anschuldigung dadurch mehr Nachdruck zu geben. Er hat übrigens nicht alles, was die Schrift von Judas berichtet, in Erwägung gezogen. Judas war in widerstreitende und entgegengesetzte Urteile über seinen Lehrer verfallen: er war weder mit ganzem Herzen Jesu feindlich gesinnt, noch bewahrte er ihm mit ganzem Herzen die Ehrfurcht, die ein Schüler seinem Lehrer schuldig ist. "Denn der Verräter gab" dem Volke, das gekommen war, um Jesus gefangen zu nehmen, "ein Zeichen und sprach: "Den ich küssen werde, der ist es, den greifet"2. Er bewahrte ihm da noch einige Ehrfurcht; denn wäre diese nicht vorhanden gewesen, so hätte er ihn wohl geradezu, ohne den heuchlerischen Kuß, seinen Feinden überliefert. Daraus werden nun alle von der Gesinnung des Judas die Überzeugung gewinnen, dass mit seiner Geldgier und der ruchlosen Absicht, den Meister zu verraten, in seiner Seele ein Gefühl verbunden war, das die Worte Jesu in ihm hervorgebracht hatten, und das sozusagen die Andeutung eines Überrestes von Redlichkeit in ihm enthielt. Wir lesen nämlich: "Da Judas, sein Verräter, sah, dass er verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: 'Ich habe gesündigt, dass ich unschuldiges Blut verriet.' Sie aber sprachen:'Was geht das uns an? Da sieh du zu!'Da warf er die Silberlinge in den Tempel, zog sich zurück und ging hin und erhängte sich."3 Wenn der geldgierige Judas, der das Almosen stahl, das für die Armen in "den Opferstock" gelegt wurde4 , "aus Reue die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurückbrachte"5, so ist die Reue unzweifelhaft eine Wirkung der Lehren Jesu, die der Verräter nicht ganz und gar verachten und verwerfen konnte.
Aber auch die Erklärung: "Ich habe S. 120 gesündigt, dass ich unschuldiges Blut verriet"6 enthielt ein Geständnis seiner Schuld. Der Reueschmerz über seine Sünden war, wie man sieht, so brennend und so groß, dass er selbst das Leben nicht mehr ertragen konnte, sondern das Geld "in den Tempel hinwarf, sich zurückzog und hin ging und sich erhängte"7.
Denn er sprach sich selbst das Urteil und zeigte damit, welche Gewalt die Lehre Jesu selbst über einen Sünder wie Judas ausübte, diesen Dieb und Verräter, der das, was er von Jesus gelernt hatte, nicht gänzlich mißachten konnte. Oder werden Celsus und seine Freunde die Nachrichten, welche dartun, dass der Abfall des Judas selbst nach dem an seinem Meister verübten Frevel kein vollständiger war, als Erfindung erklären und nur das als Wahrheit gelten lassen, dass einer seiner Jünger ihn verriet, und werden sie die Schrift noch mit dem Zusatz ergänzen, dass dieser ihn mit ganzer Seele verriet? Es ist ja ungereimt sich in der Annahme oder Nichtannahme der Zeugnisse eines und desselben Buches nur von Feindschaft bestimmen zu lassen.
Wenn wir aber auch über Judas ein Wort anführen dürfen, das unsere Gegner beschämen muß, so können wir auf den ganzen hundertachten Psalm hinweisen, der die Prophezeiung über Judas enthält und so beginnt: "O Gott, verschweige mein Lob nicht, weil der Mund des Sünders und der Mund des Arglistigen sich über mich aufgetan hat"8. Es ist dort auch vorausgesagt, "dass Judas sich wegen seiner Sünde aus der Zahl der Apostel ausschließen und ein anderer an seine Stelle gewählt werden würde"9; dies wird in dem Satze deutlich ausgesprochen: "Und sein Amt erhalte ein anderer!"10 Doch selbst angenommen, Jesus sei von einem seiner Jünger verraten worden, der noch schlechter gesinnt gewesen wäre als Judas und alle Lehren, die er von Jesus gehört hatte, gleichsam von sich abgeworfen hätte: wie sollte dies zu einer Anklage gegen S. 121 Jesus oder gegen das Christentum beitragen? Und wie soll hierdurch die Irrtümlichkeit der Lehre bewiesen sein? Was Celsus hier noch weiter vorbringt, haben wir bereits früher widerlegt11. Wir haben nämlich gezeigt, dass Jesus nicht "auf der Flucht ergriffen wurde", sondern sich freiwillig für uns alle dahingegeben hat. Daraus folgt, dass, wenn er auch "gebunden wurde", dies mit seinem Willen geschah, um uns zu lehren, ähnliche Leiden für unsern Glauben willig auf uns zu nehmen.
Edition
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Contra Celsum
11.
Εἶτα ὅτι μὲν ὑφ' ὧν ὠνόμαζε μαθητῶν προὐδόθη, ἔμαθεν ὁ παρὰ τῷ Κέλσῳ Ἰουδαῖος ἀπὸ τῶν εὐαγγελίων, πολλοὺς εἰπὼν μαθητὰς τὸν ἕνα Ἰούδαν, ἵνα δόξῃ αὔξειν τὴν κατηγορίαν· οὐκέτι δὲ πάντα τὰ περὶ τοῦ Ἰούδα ἀναγεγραμμένα περιειργάσατο, ὅτι μαχομέναις καὶ ἐναντίαις κρίσεσι περιπεσὼν ὁ Ἰούδας περὶ τοῦ διδασκάλου οὔθ' ὅλῃ ψυχῇ γέγονε κατ' αὐτοῦ οὐδ' ὅλῃ ψυχῇ ἐτήρησε τὴν αἰδὼ πρὸς διδάσκαλον φοιτητοῦ. «Ὁ γὰρ παραδιδοὺς αὐτὸν ἔδωκε» τῷ ἐληλυθότι ἐπὶ τὸ συλλαβεῖν τὸν Ἰησοῦν «σημεῖον» ὄχλῳ «λέγων· Ὃν ἂν φιλήσω, αὐτός ἐστι· κρατήσατε αὐτόν», σῴζων τι τῆς πρὸς αὐτὸν αἰδοῦς· εἰ γὰρ μὴ ἔσῳζεν αὐτήν, κἂν μετὰ παρρησίας χωρὶς προσποιήσεως φιλήματος παρέδωκεν αὐτόν. Τοῦτο μὲν οὖν οὐ πάντας πείσει περὶ τῆς τοῦ Ἰούδα προαιρέσεως, ὅτι μετὰ τῆς φιλαργυρίας καὶ τῆς μοχθηρᾶς εἰς τὸ προδοῦναι τὸν διδάσκαλον προαιρέσεως εἶχέ τι ἀναμεμιγμένον ἐν τῇ ψυχῇ ἀπὸ τῶν Ἰησοῦ λόγων αὐτῷ ἐγγεγενημένον, ἔμφασιν ἔχον λείμματος, ἵν' οὕτως ὀνομάσω, χρηστότητος; Γέγραπται γὰρ ὅτι «Ἰδὼν Ἰούδας ὁ παραδιδοὺς αὐτὸν ὅτι κατεκρίθη, μεταμεληθεὶς ἔστρεψε τὰ τριάκοντα ἀργύρια τοῖς ἀρχιερεῦσι καὶ πρεσβυτέροις λέγων· Ἥμαρτον παραδοὺς αἷμα δίκαιον. Οἱ δὲ εἶπον· Τί πρὸς ἡμᾶς; Σὺ ὄψει. Καὶ ῥίψας τὰ ἀργύρια εἰς τὸν ναὸν ἀνεχώρησε, καὶ ἀπελθὼν ἀπήγξατο». Εἰ δ' ὁ φιλάργυρος Ἰούδας καὶ κλέπτων τὰ εἰς λόγον τῶν πενήτων εἰς «τὸ γλωσσόκομον» βαλλόμενα «μεταμεληθεὶς ἔστρεψε τὰ τριάκοντα ἀργύρια τοῖς ἀρχιερεῦσι καὶ πρεσβυτέροις», δῆλον ὅτι δεδύνηταί τινα μεταμέλειαν ἐμποιῆσαι αὐτῷ τὰ Ἰησοῦ μαθήματα, οὐ πανταχῇ καταφρονηθέντα ὑπὸ τοῦ προδότου καὶ ἀποπτυσθέντα· ἀλλὰ καὶ τὸ «Ἥμαρτον παραδοὺς αἷμα δίκαιον» ἐξομολογουμένου ἦν τὸ ἡμαρτημένον. Ὅρα δὲ ὅση διάπυρος καὶ σφοδρὰ γέγονεν αὐτῷ ἀπὸ μεταμελείας τῆς ἐπὶ τοῖς ἡμαρτημένοις λύπη, ὡς μηδὲ τὸ ζῆν αὐτὸν ἔτι ὑπομεῖναι ἀλλ' «εἰς τὸν ναὸν» ῥίψαντα τὸ ἀργύριον ἀναχωρῆσαι καὶ ἀπελθεῖν καὶ ἀπάγξασθαι. [Ἑαυτὸν γὰρ κατεδίκασε δεικνὺς ὅσον ἐδύνατο καὶ ἐν τῷ ἁμαρτωλῷ τῷ Ἰούδᾳ τῷ κλέπτῃ καὶ προδότῃ ἡ Ἰησοῦ διδασκαλία, οὐ δυνηθέντι πάντῃ καταφρονῆσαι ὧν ἀπὸ τοῦ Ἰησοῦ μεμάθηκεν.] Ἢ τὰ μὲν ἐμφαίνοντα τὸ μὴ πάντῃ ἀποστατικὸν τοῦ Ἰούδα καὶ μετὰ τὰ τετολμημένα κατὰ τοῦ διδασκάλου πλάσματα ἐροῦσιν οἱ περὶ τὸν Κέλσον, μόνον δ' ἀληθὲς ὅτι εἷς τῶν μαθητῶν προέδωκεν αὐτόν, καὶ προσθήσουσι τῷ γεγραμμένῳ ὅτι καὶ ὅλῃ ψυχῇ προέδωκεν αὐτόν; Ὅπερ ἐστὶν ἀπίθανον, ἀπὸ τῶν αὐτῶν γραμμάτων πάντα ὡς ἐχθρὸν ποιεῖν, καὶ τὸ πιστεύειν καὶ τὸ ἀπιστεῖν.
[Εἰ δὲ δεῖ καὶ περὶ τοῦ Ἰούδα δυσωπητικόν τινα παραθέσθαι λόγον, φήσομεν ὅτι ἐν τῇ βίβλῳ τῶν ψαλμῶν ὅλος ὁ ἑκατοστὸς ὄγδοος ψαλμὸς τὴν περὶ τοῦ Ἰούδα περιέχει προφητείαν, οὗ ἡ ἀρχή·] «Ὁ θεός, τὴν αἴνεσίν μου μὴ παρασιωπήσῃς, ὅτι στόμα ἁμαρτωλοῦ καὶ στόμα δολίου ἐπ' ἐμὲ ἠνοίχθη». Προφητεύεται δ' ἐν αὐτῷ καὶ ὅτι Ἰούδας τοῦ μὲν τῶν ἀποστόλων ἀπεχώρισεν ἑαυτὸν διὰ τὴν ἁμαρτίαν ἀριθμοῦ, εἰς δὲ τὸν τόπον αὐτοῦ ἕτερος ἐνεκρίθη· καὶ τοῦτο δηλοῦται ἐν τῷ «καὶ τὴν ἐπισκοπὴν αὐτοῦ λάβοι ἕτερος.» Ἀλλὰ γὰρ φέρε ὑπό τινος τῶν μαθητῶν αὐτὸν προδεδόσθαι [χεῖρον ἢ] Ἰούδας διατεθέντος καὶ ὡσπερεὶ ἐκχέαντος πάντας οὓς ἤκουσε παρὰ τοῦ Ἰησοῦ λόγους· τί τοῦτο πρὸς κατηγορίαν Ἰησοῦ ἢ χριστιανισμοῦ συμβάλλεται; Καὶ πῶς τοῦτο ψευδῆ τὸν λόγον ἀποδείκνυσιν; Ἀπελογησάμεθα δὲ περὶ τῶν ἑξῆς καὶ ἐν τοῖς πρὸ τούτων, δεικνύντες ὅτι οὐ φεύγων ἑάλω ὁ Ἰησοῦς ἀλλ' ἑκὼν ὑπὲρ ἡμῶν πάντων παρέδωκεν ἑαυτόν. ᾯ ἀκόλουθόν ἐστιν ὅτι, εἰ καὶ ἐδέθη, ἑκὼν ἐδέθη, διδάσκων μὴ ἀκουσίως ἡμᾶς ὑπὲρ εὐσεβείας ταῦτα ἀναλαμβάνειν.