61. Konstantins Brief an Eusebius, worin er ihn lobt, weil er den Bischofssitz von Antiochia ausgeschlagen hat.
BRIEF DES KAISERS AN UNS, ALS WIR DEN BISCHOFSSITZ VON ANTIOCHIA AUSSCHLUGEN.
„Der Sieger Kaiser Konstantin der Große an Eusebius.
„Ich habe mit Freuden den Brief gelesen, den deine Weisheit geschrieben hat, und wahrgenommen, daß du die Vorschrift des kirchlichen Rechtes genau eingehalten hast1 . Bleibe also bei dem, was Gott angenehm und in Übereinstimmung mit der apostolischen Überlieferung zu sein scheint. Selig preise dich auch deshalb, daß du sozusagen nach dem Zeugnis der ganzen Welt für würdig befunden wurdest, Bischof in jeder Kirche zu sein; denn wenn alle danach verlangen, daß du bei ihnen seiest, wird dir das ohne Zweifel dieses Glück noch erhöhen. Es hat aber deine Weisheit, die beschlossen hat, die Gebote Gottes und das Gesetz der Apostel und der Kirche2 zu beobachten, sehr gut daran getan, den Bischofsstuhl von Antiochia auszuschlagen und in der Kirche verbleiben zu wollen, über die du von Anfang an durch Gottes Willen das bischöfliche Amt erhalten hast. Darüber habe ich an das Volk einen Brief gesandt und ebenso, da das Recht wider sie spricht, auf Antrieb Gottes an deine Mitbrüder im bischöflichen Amt geschrieben, die mir auch hierüber berichtet haben, wie deine S. 139Heiligkeit lesen und leicht davon Einsicht nehmen kann. Ihrer Versammlung wird auch deine Weisheit beiwohnen müssen, damit bezüglich der Kirche in Antiochia das festgesetzt werde, was sowohl Gottes als auch dar Kirche wegen als das Geziemendste erscheint.
„Gott behüte dich, geliebter Bruder!“
