41. Wie König Chilperich mit seinen Schätzen floh
Als aber König Chilperich erfahren hatte, daß sein Bruder Gunthramn mit seinem Neffen ^nen Bund gemacht(3) und daß sie mit vereinten Kräften ihm die Städte nehmen wollten, welche er mit Gewalt an sich gebracht hatte, begab er sich mit allen seinen Schätzen nach der Stadt Cambrai und nahm den besten Teil seiner Habe mit sich. Er schickte auch Boten an seine Herzöge und Grafen, sie sollten die Mauern der Städte instand setzen und ihre Habe mit ihren Weibern S. 175 und Kindern innerhalb der Befestigungen der Mauern bringen und, wenn es not wäre, tapferen Widerstand leisten, daß die Widersacher ihnen keinen Schaden zufügen könnten. „Und wenn ihr ja etwas einbüßet," fügte er hinzu, „sollt ihr mehr dafür wieder erhalten, wann die Stunde kommt, da wir Rache nehmen an unfern Feinden." Er dachte nicht daran, daß der Sieg in Gottes Hand liegt. Darauf brach er zu wiederholten Malen mit seinem Heere auf, hieß es aber immer wieder innerhalb seines Reiches Halt machen.
In diesen Tagen wurde ihm ein Sohn geboren(1) den er auf dem Hofe zu Vitry(2) erziehen ließ> damit nicht dem Kinde ein Leid angetan würde(3) wenn man es öffentlich sähe, und es so stürbe. ^
