Kap. 9 (Er kämpfte mit den Donatisten).
1 Und als Bischof verkündigte er das Wort des ewigen Heils noch eindringlicher und glühender, mit größerer Autorität, nicht mehr nur in einer Landschaft, sondern wohin er auch immer auf Bitten kam, und. die Kirche des Herrn sproß und wuchs lebhaft und schnell. Immer war er bereit, jedem, der es forderte, Rechenschaft zu geben von dem Glauben und der Hoffnung, die auf Gott gerichtet sind.
2 Und seine Worte und die Nachschriften wurden namentlich von den Donatisten Hippos und der benachbarten Städte zu ihren Bischöfen gebracht. Hatten diese davon Kenntnis genommen und hin und her etwas dagegen gesagt, so wurden sie von ihren eigenen Leuten widerlegt, oder ihre Einwendungen wurden dem heiligen Augustin hinterbracht, und wenn er sie geduldig und sanft erkundet hatte — und er „schaffte“ nach dem Schriftwort „mit Furcht und Zittern das Heil der Menschen“, dabei zeigend, wie jene Unwillens und unfähig seien, etwas zu widerlegen, wie wahr aber und offenbar sei, was der Glaube der Kirche Gottes festhält und lernt — und unablässig tat er das Tag und Nacht.
3 Auch Privatbriefe schrieb er an hervorragende Bischöfe jener Irrlehre und an Laien und ermahnte und erweckte sie durch Nachweise, die falsche Lehre entweder abzutun oder wenigstens zu einer Disputation zu kommen. Aber aus Mißtrauen (gegen ihre eigene Sache) wollten jene auch nicht ein einziges Mal antworten, sondern ergingen sich zornig in wilden Worten und verschrien privatim und öffentlich Augustin als Verführer und Betrüger der Seelen. Sie erklärten und verkündigten auch von der Kanzel, wie einen Wolf müsse man ihn zur Verteidigung der Herde töten; man dürfe sicher glauben, daß alle Sünden von Gott denen, die das unternehmen und ausführen könnten, vergeben werden: so fern von Furcht vor Gott und von Scham vor den Menschen sprachen sie.
4 Aber Augustin verwandte allen Eifer darauf, daß allen das Mißtrauen (seiner Gegner gegen die eigene Sache) kund wurde, und wenn sie durch öffentliche Maßregeln herangebracht wurden, wagten sie nicht, in die Debatte einzutreten.
