Kap. 25 (Disziplin im Hause).
1 Stets wurden mit ihm die Kleriker in e i n e m Hause, an e i n e m Tisch und aus der allgemeinen Kasse gespeist und gekleidet.
2 Damit niemand durch einen leichtsinnigen Schwur in einen Meineid falle, predigte er in der Kirche der Gemeinde und hatte die Seinigen instruiert, nicht zu schwören — auch nicht bei Tisch. Und wenn einer doch zu Fall kam, so wurde ihm ein Becher aus der festgestellten Zahl entzogen; denn diese war für die, die mit ihm lebten und speisten, festgelegt.
3 Disziplinwidrigkeiten und Übertretungen der festen Regel und der Ehrbarkeit rückte er seinen Genossen vor, aber er ertrug sie auch, je nach Anstandspflicht und Notwendigkeit, und hob dabei hauptsächlich hervor, daß niemand sich in bösen Worten (gegen andere) ergehe, um seine Sünden zu entschuldigen.
4 Und wenn einer seine Gabe zum Altar brachte und sich dort erinnerte, daß sein Bruder etwas wider ihn habe, muß die Gabe am Altar gelassen werden, und er muß hingehen, um seinen Bruder zu versöhnen, und dann erst darf er zurückkehren und die Gabe am Altar opfern.
5 Wenn er aber selbst etwas gegen seinen Bruder hat, muß er ihn privatim zur Rede stellen, und wenn dieser ihn hört, hat er seinen Bruder gewonnen, wenn nicht, soll er einen oder zwei hinzunehmen. Wenn er auch diese zurückweist, soll er die Kirche hinzuziehen. Wenn er auch dieser nicht gehorcht, soll er ihm wie ein Heide und Zöllner sein.
6 Und dies fügte er hinzu, daß man dem sündigenden Bruder nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal die Sünden vergeben soll, so wie jeder vom Herrn täglich die Sündenvergebung verlangt.
