Kap. 11 (Der Fortschritt der Kirche durch Augustin).
1 Als die göttliche Lehre unter und mit dem heiligen Augustin fortschreitend erstarkte, begann man damit, für die Kirche von Hippo die Männer, die im Kloster Gott dienten, zu Klerikern zu weihen. Und als ferner die Wahrheit der Predigt der katholischen Kirche von Tag zu Tag bekannter wurde und hell strahlte und ebenso die Regel, die Askese und die tiefe Armut der heiligen Diener Gottes, da begann die Kirche um ihres Friedens und ihrer Einheit willen mit großem Verlangen aus dem Kloster, das durch den denkwürdigen Mann (Augustin) Dasein und Wachstum erhalten hatte, Bischöfe und Kleriker zu fordern und entgegenzunehmen, und nach einiger Zeit erhielt sie sie.
2 Just zehn heilige und verehrungswürdige, enthaltsame und gelehrte Männer waren es, die der selige Augustin uns — verteilt auf verschiedene Kirchen, unter ihnen auch bedeutende — auf Bitten überwies. Und gleicherweise richteten nun diese Anhänger der heiligen Regeln, als die Zahl der Kirchen sich vermehrte, Klöster ein und gewährten den anderen Kirchen, als der Eifer für den Aufbau des Wortes Gottes wuchs, ordinierte Brüder zur Übernahme des Priesteramts.
3 So wurde durch viele und in vielen die Kirchenlehre des heilbringenden Glaubens, der Hoffnung und der Liebe immer mehr bekannt, nicht nur in allen Teilen Afrikas, sondern auch in den überseeischen Ländern durch die veröffentlichten und in die griechische Sprache übersetzten Bücher des einen Mannes. Durch ihn kam unter Gottes Gunst und Würdigung den vielen alles zur Kenntnis.
4 Da, wie geschrieben steht, „sah es der Sünder und brach in Zorn aus, knirschte mit seinen Zähnen und schwand dahin; deine Diener aber“, wie es gesagt ist, „waren friedfertig mit den Hassern des Friedens, und wenn sie redeten, wurden sie umsonst von jenen bekämpft“.
