1. Bekehrung des Abtes Theonas.
S. b281 Bevor wir die Worte dieser Unterredung mit dem Abte Theonas, diesem so großen Manne, anzuführen beginnen, halte ich es für nothwendig, den Anfang seiner Bekehrung in kurzer Darstellung zu berühren, weil hiedurch sowohl der Werth des Mannes als auch seine Gnade dem Leser viel deutlicher offenbar werden kann. Dieser wurde also, noch sehr jung, durch den Eifer und Befehl der Eltern mit den Banden der Ehe gefesselt. Denn da sie in frommer Geschäftigkeit für seine Keuschheit sorgten und den drohenden Fall des schlüpfrigen Alters fürchteten, glaubten sie, daß man den Regungen der Jugend durch das erlaubte Mittel der Heirath zuvorkommen müsse. Als nun Dieser die Zeit eines Lustrums 1 mit seiner Gattin dahingebracht hatte, kam er zum Abte Johannes, der damals, wegen des Verdienstes seiner Heiligkeit erwählt, der Diakonie 2 vor- S. b282 stand. Denn auf diese Stufe wird nicht Jeder nach eigenem Willen oder Ehrgeiz erhoben, sondern Jener, welchen die Versammlung aller Väter wegen des Vorrechtes des Alters und des Zeugnisses in Glauben und Tugend für ausgezeichneter und höher als Alle erklärt hat. Als nun zu diesem hl. Johannes, sage ich, der genannte Jüngling mit dem Eifer frommer Verehrung gekommen war, um mit andern Besitzern, welche in die Wette Zehnten oder Erstlinge von ihren Früchten dem erwähnten Greise darbrachten, auch Weihegeschenke zu bringen, und der Altvater nun sah, daß so Viele mit Gaben bei ihm zusammengekommen seien, fieng er, voll des Wunsches, ihrer Opferwilligkeit Etwas entgegenzuleisten, an, nach dem Apostel denen Geistiges zu säen, deren leibliche Gaben er erntete. So begann er denn seine Ermahnungsrede also:
