Nr. 2
Wir nämlich, außer ihr tilgt und nehmt uns den Gemeinsinn, meinen und urtheilen, Nichts der Art habe göttliche Macht, noch bestehe es in irgend einer Form seiner Gattung; sondern die Mannheit und Tüchtigkeit eigne dem Manne; das Glück dem Glücklichen; Ehre und Auszeichnung dem Geehrten und Ausgezeichneten; der Sieg dem Sieger; die Eintracht dem Einträchtigen; zartes Erbarmen dem sich zart Erbarmenden; guter Verstand dem Verständigen und die Glückseligkeit dem glücklich und ohne jede Widerwärtigkeit Lebenden. Daß dieß wahrhaftig ihr also versteht, ist offen aus den schädlichen Entgegensetzungen zu erkennen; wie Unglückseligkeit, Zwietracht, Unverstand, Unbilligkeit, Unbarmherzigkeit, Schwäche der Brust und nicht gehörige Beschaffenheit des Körpers: denn wie diese Zustände durch zufällige Affekte herzukommen und in der Menschen Thun sich finden, so muß, wird, was ihnen entgegengesetzt ist, nach den bessern Eigenschaften benannt, dieß Anderen anhangen, welche Beschaffenheit zu dieser Bildung der Namen dann Veranlassung gegeben hat.
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