Nr. 7
Steht nicht auch die Venus Militaris den Lastern des Lagers und der Knabenschändung vor? Ist nicht die Perfica eine der Götterschaar, welche verursacht, daß jene obscöne und unreine Lust unbeschadet sich beendige? Nicht auch die Pertunda, welche im Brautbett der Entjungferung vorsteht? Nicht auch Tutunus, auf dessen kolossalen Phallus ihr zum Glück und Segen euere Matronen setzet? Wenn auch diese Dinge selbst nicht mindestens zur Erkenntniß der Wahrheit ermahnen, könnt ihr denn nicht aus den Namen wenigstens erkennen, wie diese Bildungen des nichtswürdigsten Aberglaubens und Einbildungen falscher Gottheiten seyen? Ihr sagt, dem Ausputzen und Beschneiden der Bäume und Weinstöcke stehe die Puta, den zu erhaltenden Dingen die Peta vor. Gott der Wälder ist Nemestrinus. Patellana S. 121 und Patella sind Gottheiten, deren die erste den an's Licht gekommenen, die andere den an's Licht zu kommenden Dingen vorgesetzt ist. Ein Gott heißt Nodotus, weil er das Getraide in die Knoten treten läßt; und die Vorsteherin des Dreschens ist Terensis. Vor Verirrung auf dem Wege behütet die Vibilia. Unter dem Schutze der Orbana befinden sich die Eltern, so ihre Kinder verloren, unter dem der Naenia, welche am Ende ihres Lebens sind. Als Ossipaga erwähnt man die, welche die Gebeine der Kleinen fest werden läßt. Die Göttin Mellonia ist vermögend und mächtig in Bezug auf die Bienen, sorgetragend für den Honigseim und ihn bewahrend.
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