5.
Es sei bei Allen die Wahrheit; nicht trügerisch, nicht hinterlistig, nicht widersetzlich gegen die Befehle des Vorgesetzten, nicht klagend bei der Arbeit oder anderen Dingen, nicht Unruhe stiftend und beleidigend! „Denn wer euch beunruhigt, der wird das Gericht erdulden, wer er auch sei,“ sagt der Apostel.1 Sondern folget dem Frieden und der reinen Liebe, um Kinder Gottes zu werden und Miterben Christi, welcher den Frieden gestiftet hat im Himmel und auf Erden, unterthänig zu sein und übereinzustimmen mit einander in der Furcht des Herrn, unauflöslich zu bewahren die Einmüthigkeit der Bruderschaft durch die übereinstimmende heilige Liebe, welche an einander fesselt und nicht niederreißen und von einander trennen läßt durch Gründe, welche die Seele strafen und nicht die Einmüthigkeit der Liebe haben.
Wer Vorsteher ist, der soll klug sein gegen die Nahen S. 256 und vorsichtig gegen die Fernen, er soll streben, die Brüder zu ermahnen mit Klugheit gemäß der Zeit, gemäß der Aufnahme, gemäß den Sitten des Herzens; den Jüngeren soll er ermahnen zur Furcht des Herrn und zum Gehorsam gegen die Brüder, mit Allen übereinstimmend zum Willen des Vorstehers der Brüderschaft; keine der Handlungen geschehe ohne seinen Willen! Und wer wider seinen Willen denkt oder redet oder handelt, der ist schuldig der Buße; denn wer den Vorsteher verachtet, der verachtet Gott; denn der Herr hat gesagt: „Wer euch verachtet, der verachtet mich, und wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer euer Wort hält, der hält das meinige.“2
