15.
Solche Hoffnung sollen die Mönche haben; mit vieler Behutsamkeit sollen sie stehen im Werke der Sitten der S. 265 Wohlgezogenheit und in Reinigkeit im Sichtbaren und Unsichtbaren, damit sie nicht verlustig gehen der Ehre solcher Tugend von dem Range der Engel und von dem Ruhme, der ihnen vom Erlöser bereitet worden, um zu erfüllen den Mangel der Himmlischen durch die Tugend der Irdischen, erhoben von dem Irdischen und theilhaft zu werden des guten Anstandes, und darin einstimmig bringen sie der allerheiligsten Dreifaltigkeit unaussprechliche Verherrlichung durch Lobpreisung dar.
Wenn die Mönche also gerechtfertigt sind durch wahren Glauben und makellose Sitten und durch reine Liebe, so wird ihnen die Erde neu in der Erneuerung des Lebens des Wohlgefallens Gottes und der Himmel wird neu durch das Gewand des Glanzes, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, und wovon es in keines Menschen Herz gekommen ist, was der Herr bereitet hat den reinen Jungfrauen und den wahren Mönchen.
Aber durch das Gedächtniß der Himmlischen durch die Hoffnung sollen die guten und wohlwollenden und wohlgesinnten Väter gleich werden dem himmlischen Vater, welcher durch seine fürsorgende Liebe sorgt für alle Geschöpfe geistig und leiblich, durch sichtbare und unsichtbare Mittel, durch einmüthige Liebe und durch fromme Erscheinung in Jesu Christo. Und die Söhne seien übereinstimmend und die Reinigkeit und Wahrheit liebend, getrennt von allem Schlechten, das sichtbar ist und nicht sichtbar, um zu erwerben die englischen Sitten, rein im Herzen und makellos am Leibe, mit unversehrten Gedanken und ungeheucheltem Glauben, rechtlich und gehorsam gegen den Vater der Seelen und den Versorger der Leiber, in welchem sie einmal ruhen werden im Geiste durch die wohlgefällige Verehrung, durch die Hoffnung der Freundschaft der geistigen Verwandtschaft, durch Einigkeit wie die Glieder des Leibes mit einander. Denn wir sind Ein Leib in Christo. Laßt uns festhalten das Bekenntniß unbeweglicher Hoffnung und in diesem Glauben vollkommen sein, S. 266 gebunden in Einem Geiste durch das Band der Einrichtungen, bestärkt in demselben Glauben durch unlösliche Bindung, um nicht durch die Täuschung die Festigkeit der Einigkeit der Brüderschaft zu zerstören. Denn dieses Pfand allein ist uns vom Herrn durch die Apostel anvertraut worden, welcher sagte: „Daran sollen Alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, daß ihr die Liebe zu einander unauflöslich habet,“1 welche ist das Haupt unserer Vollkommenheit. Und wenn Einer ohne diese sich einbildete, daß ihm zur Tugend angerechnet werde, was er ohne den Willen des Vorstehers und der Brüderschaft thut, so wäre es unannehmbar vor Gott, und es wird ihm für Sünden angerechnet werden. Die aber die wahren Ueberlieferungen fest bewahren, denen ist ein Platz gegeben in meinem Hause, mit einander wohnend mit dem Geistigen und Leiblichen und nicht getrennt von einander, sondern in reiner Liebe mit einander lebend in Einigkeit; denn diese ist die Mutter alles Guten. Deßhalb rede ich so oft die Worte der Liebe; denn diese ist gut und Gott angenehm, und eben diese sein Gebot.
Joh 13,34.35. ↩
