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Und leicht sei die Uebereinstimmung Aller mit dem Vorgesetzten durch wahre Liebe, und nicht nach seinem Willen verlange er die Arbeit von ihm, sondern die, welche er überträgt zum gemeinsamen Nutzen, zu den leiblichen Bedürfnissen und zum geistigen Vortheil. Damit Alle sagen können: Seitdem wir Gott uns hingegeben haben, haben wir allen Willen des S. 258 Leibes und des Geistes aufgegeben und uns hingegeben zum Dienste zuerst des Herrn und dann den Vorstehern zum Gehorsam gemäß den Geboten Gottes, welche von den heiligen Vätern uns überliefert wurden.
Denn wie die Glieder des Leibes Ein Leib sind, zusammengefügt und passend, ein jedes aber seine eigene Werkthätigkeit für sich hat, wie die Augen sehen, die Ohren hören, die Nasen riechen, die Zunge spricht und der Mund kostet, die Hände arbeiten, die Füße gehen und der Verstand versteht und wie durch ihn bewegt werden die Sinne zu den geistigen und körperlichen Arbeiten, ebenso ist auch das Volk Gottes durch die Liebe verbunden und vereinigt mit dem Willen Gottes und der leitende Verstand mit dem Vorgesetzten, welcher immer die Aufsicht der Brüderschaft hat und die Uebereinstimmung der Anderen je nach der Werkthätigkeit eines Jeden. Denn Die, welche scheinen an den Gliedern, als ob sie sehr schwach wären, sind kräftig zu den Eigenschaften des Dienstes Anderer. Und wie es nicht geschieht, daß man die gesunden Glieder abschneidet, sondern die unheilbaren, welche die Wunden ohne Heilung haben, und wie es nicht möglich ist, andere Glieder mit anderen zu vereinigen, ebenso ist ohne Heilung, der von der vereinigten Brüderschaft abgeschnitten und vom Kloster getrennt wird und das Gelübde und die Liebe und den Vertrag vor Gott verachtet, und er wird schuldig der ewigen Qualen.Aber wenn Einer durch den Willen des Vorgesetzten oder der ganzen Brüderschaft zum Episkopate gezwungen wird oder zur Führerschaft Anderer oder zum Priesterthum, so soll er Dieses nicht freiwillig annehmen. Aber wenn er von dem Vorsteher und von den Brüdern verpflichtet und gezwungen wird, so soll er mit vielen Thränen und mit Zerknirschung wegen der Erlösung Anderer zustimmen, wenn es ein Solcher ist, welcher nicht lästert den Namen des Herrn unseres Gottes. Aber er soll nicht von der wahren reinen Liebe, von der Brüderschaft und von der Zustimmung mit dem Vorsteher S. 259 abgeschnitten werden, sondern wie für einander sollen sie sorgen zur geistigen Vollendung.
