10.
Da befahl er in großem Zorn, und je fünfzehn Männer streckten ihn an den Armen aus und zwei Männer nahmen Peitschen und schlugen ihn, der eine auf die Lenden, der andere auf die Brust; in heftigem, bitterem Schmerze zerrissen sie sein Fleisch, und Blut und Fleisch floß zugleich von ihm. Als er wieder gefragt wurde: „wenn du den Willen des Königs tust, sollst du leben und gerettet werden", sprach der Heilige laut, solange er Kraft hatte, zu reden: „Den Willen des gottlosen Königs verwerfe ich und im Willen meines heiligen Gottes verharre ich." Er wurde ohnmächtig und konnte nicht mehr reden. Und wiederum rief man ihm zu: „Wenn du den Willen des Königs tust, wirst du ge- G.1: ἑπτὰ ζυγὰς ὠμοβύρσων (G.3: βουνεύρων). S. 125 rettet werden und leben." Der Heilige winkte mit dem Kopfe aufwärts: nein. Und in dieser Ausdauer entwich die Seele des Helden, während die ihn peitschten, nicht aufhörten, und die ihn ausspannten, nicht nachließen, so daß sie, als er schon tot war, noch lange seinen Leib mit Schlägen zerrissen und daß seine Schultern und Arme durch das harte Ausspannen losgetrennt wurden. Als die, welche ihn ausspannten, merkten, daß er bereits tot war, ließen sie ihn aus und er fiel nieder; sein Kopf wurde unter seinen Leib gedrückt und er brach das Genick. Sie schleppten ihn fort, warfen ihn hinaus und setzten Wächter an seine Leiche. Nach drei Tagen wurde sein Leib heimlich durch die List einer armenischen Königstochter1 weggenommen, die als Geisel in einer Festung in Mâdai festgehalten wurde.
G. 1 2: θυγατρὸς βασιλίσκου τινὸς τῶν Ἀρμενίων. ↩
