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Am Morgen des Freitag zur ersten Stunde des Tages wurden alle aus dem Gefängnis an die Pforte des königlichen Hofes gerufen. Als sie kamen, ließ der König Simon und allen seinen Brüdern sagen: „Betet diese Sonne an, in deren Aufgang diese Welt lebt, und ihr sollt leben.„ Da ließ Simon im Namen aller Seligen mit ihm dem König durch dessen Kommissär (scharrirä)melden: „Wozu sollen wir anbeten, was unsere Anbetung nicht sieht? Und wozu zu dem beten, was unser Gebet nicht hört? Und wozu das preisen, was nicht S. 43 einmal von seinem Lichte weiß? Ferne sei es den Christen, die Anbetung des Schöpfers den Geschöpfen darzubringen und den Schöpfer mit seinem Geschöpfe zu vertauschen. Auch wenn wir mit allen Peinen gepeinigt und in allen Todesarten getötet werden, unseren Gott verlassen wir nicht. Und wenn mein Herr, der König, sagt, daß im Sonnenaufgang die Welt lebt, so lebt die Welt nicht im Sonnenaufgang. Wie kann, was selbst nicht lebt, Leben geben? Die Welt lebt im Winke Gottes, dessen Wesen Leben ist. Leben ja auch die Blinden, ohne die Sonne zu sehen. Wenn die Sonne Verstand hätte, müßte sie den Augen Dank sagen. Denn wenn das Auge nicht leuchtend wäre, so wäre der Gebrauch des Sonnenlichtes zwecklos.“
