49.
Hernach wurde Finsternis; die Sonne verbarg sich plötzlich und Furcht und Zittern ergriff alle Zuschauer. Während der Nacht wurden ihre Leichen von (kriegs) gefangenen Römern, die in Karkâ de Lêdân wohnten, heimlich weggenommen und mit Ehren begraben. Auch Gläubige von verschiedenen Orten, die beim königlichen Heere waren, suchten Reliquien von den Leibern der Heiligen und es wurden ihnen solche von S. 57 den Bischöfen gegeben, die damals in Karkâ waren, die allein von den Bewohnern des Orients nicht Folter und Hinrichtung überliefert wurden. Denn die Stadt war neu erbaut und der König wollte sie in Ruhe lassen. Auch hatte er die dort angesiedelte Bevölkerung eben erst gefangen genommen und aus verschiedenen Orten dort angesiedelt1, sie schonend, weil sie Verbannte waren. Das geschah so bis jetzt.
„Als er gegen die Römer gezogen war und dort viele Gefangene gemacht hatte, siedelte er diese in Êrân-Churra-Schâpûr an.“ Tabari S. 58 f. Vgl. aber Marquart in Abh. der Göttinger Akad. N. F. III, Nr. 2, S. 145. ↩
