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1. Und von solchen Weisen sagt die Schrift: „Ich werde die Weisheit der Weisen zuschanden machen und den Verstand der Verständigen als wertlos erweisen.“1 Der Apostel fügt noch hinzu: „Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein gelehrter Wortkämpfer dieser Welt?“2 Dabei nennt er zum Unterschied von den Schriftgelehrten die Gelehrten dieser Welt, nämlich die heidnischen Philosophen.
2. „Hat nicht Gott die Weisheit der Welt töricht gemacht?“3 Was gleichbedeutend ist mit: „als töricht erwiesen“ und als nicht wahr, wofür man sie hielt.
3. Und wenn du nach dem Grund ihres Weisheitsdünkels fragst, so wird die Schrift antworten: „Wegen der Verstocktheit ihres Herzens.“4 „Da die Welt in der Weisheit Gottes“, d.i. der durch die Propheten verkündigten, „durch die Weisheit“, die durch die Propheten sprach, „ihn“, nämlich Gott, „nicht erkannte, so beschloß dieser Gott, durch die Predigt der Torheit“, d.i. dessen, was den Griechen als Torheit erschien, „die Gläubigen zu retten. S. a80
4. Denn die Juden“, so heißt es, „verlangen Wunderzeichen“ zur Beglaubigung, „und die Griechen suchen Weisheit“, offenbar die sogenannten zwingenden Begründungen und die übrigen Schlußfolgerungen, „wir aber predigen Jesus Christus als den Gekreuzigten, der für die Juden ein Ärgernis ist“, weil sie, obwohl sie die Weissagung kennen, nicht an die Erfüllung glauben, „für die Griechen aber eine Torheit.“5
5. Denn die sich weise Dünkenden halten es für eine Fabel, daß durch einen Menschen ein Gottessohn rede und daß Gott einen Sohn habe und gar, daß dieser gelitten habe; infolgedessen verführt sie ihre vorgefaßte Meinung zum Unglauben.
6. Denn das Kommen des Herrn machte die Menschen nicht töricht und verstockten Herzens und ungläubig, sondern verständig und willig zu gehorchen und schließlich gläubig.
7. Durch die willige Hingabe der Gehorsamen wurden im Unterschied zu ihnen diejenigen, die nicht gehorchen wollten, als unverständig und ungläubig und töricht erwiesen.
8. „Für die Berufenen selbst aber, für Juden sowohl wie für Griechen, ist Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“6
