28.
1. Nun war vor der Ankunft des Herrn die Philosophie für die Griechen zur Rechtfertigung notwendig; jetzt aber wird sie nützlich für die Gottesfurcht, indem sie eine Art Vorbildung für die ist, die den Glauben durch Beweise gewinnen wollen. „Denn dein Fuß“, so heißt es, „wird nicht anstoßen“,1 wenn du alles Gute, mag es sich bei den Griechen oder bei uns finden, auf die Vorsehung zurückführst.
2. Denn Urheber alles Guten ist Gott; aber bei dem einen wie dem Alten und dem Neuen Testament ist das unmittelbar um seiner selbst willen der Fall; bei S. a32 dem anderen wie der Philosophie ist es nur eine Folgeerscheinung.2
3. Vielleicht wurde die Philosophie aber auch um ihrer selbst willen den Griechen gegeben zu jener Zeit, bevor der Herr auch die Griechen berufen hatte; denn auch sie erzog das Griechenvolk für Christus wie das Gesetz die Hebräer.3 Demnach bahnt die Philosophie den Weg und bereitet den vor, der von Christus vollendet werden soll.
4. So sagt Salomon: „Schütze die Weisheit wie mit einem Wall, und sie wird dich erhöhen; mit einem prächtigen Kranze wird sie dich schützen wie mit einem Schilde“4 da ja auch du sie für die Sophisten unangreifbar machen wirst, wenn du sie durch die Philosophie und durch berechtigte Prunkentfaltung5 wie mit einem Wall befestigt hast.6
Spr 3,23. ↩
Der stoische Gegensatz (xxx) kata proägoumenon und (xxx) kat'epakolouthäma oder (xxx) kata to akolouthon findet sich mehrmals bei Clemens; vgl. Strom. VII 87,2; VIII 23,1. ↩
Vgl. Gal 3,24. ↩
Spr 4,8a.9b. ↩
mit diesem Wort ist das Wort (xxx) tryphä in dem angeführten Vers erklärt; dabei ist an den Schmuck der Darstellung mit Anführungen aus der Dichtung und wissenschaftlichen Werken gedacht. ↩
Vgl. Philon, De agric.15f. ↩
