19.
1 Zur Verteidigung meiner Schrift, die da, wo es notwendig war, auch die griechischen Anschauungen S. a26 mitaufgenommen hat, sage ich den Tadelsüchtigen nur so viel: Zunächst auch angenommen, daß die Philosophie nutzlos ist, so ist sie doch nützlich, falls der sichere Nachweis ihrer Nutzlosigkeit nützlich ist.1
2. Ferner ist es auch nicht möglich, die Griechen zu verurteilen, wenn man nur den wörtlichen Bericht über ihre Lehrmeinungen verwendet, ohne sich in die Erklärung im einzelnen zu vertiefen und bis zur gründlichen Kenntnis fortzuschreiten.
3. Denn wirklich ganz sicher ist nur die auf eigener Erfahrung beruhende Widerlegung, weil ja auch als vollkommenster Beweis die Kenntnis dessen, was man verwirft, erfunden wird.2
4. Jedenfalls ziert den Fachmann auch vieles, was für den Hauptzweck nichts beiträgt, und überdies empfiehlt reiches Wissen den, der die hauptsächlichsten Lehren vorträgt, so daß sich die Hörer überzeugen lassen; denn es ruft bei den Unterwiesenen Bewunderung hervor und gewinnt sie dadurch für die Wahrheit.
