50.
1. Dies also ist „die Weisheit der Welt, die Torheit in Gottes Augen ist“, und dies sind „die Weisen, deren S. a51 Gedanken Gott in ihrer Nichtigkeit erkennt. Daher rühme sich niemand“,1 der in menschlichem Denkvermögen hervorragt.
2. Denn wirklich trefflich ist bei Jeremias geschrieben: „Nicht soll sich der Weise seiner Weisheit rühmen, und nicht soll sich der Starke seiner Stärke rühmen, und nicht soll sich der Reiche seines Reichtums rühmen, sondern wer sich rühmen will, der soll sich dessen rühmen, daß er versteht und erkennt, daß ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit auf Erden walten läßt; denn daran habe ich meine Lust, spricht der Herr.“2
3. „Damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt“, sagt der Apostel, „der uns aus so schrecklicher Todesnot errettete“,3 „damit unser Vertrauen nicht auf der Menschen Weisheit, sondern auf Gottes Kraft gegründet sei. Denn der Geistesmensch beurteilt alles, er selbst wird aber von niemand beurteilt.“4
4. Und ich höre auch jene Worte von ihm: „Dies aber sage ich, damit euch niemand mit Überredungskünsten täusche“5 und sich nicht der einschleiche, „der euch als Beute fortschleppen will“.
5. Und wiederum sagt er: „Sehet also zu, daß euch niemand als Beute fortschleppe durch Philosophie und eitlen Trug, der sich auf menschliche Überlieferung, auf die Elementarmächte der Welt und nicht auf Christus gründet.“6
6. Damit will er nicht jegliche Philosophie schlechtmachen, sondern nur die Epikureische, die Paulus auch in der Apostelgeschichte erwähnt,7 weil sie die Vorsehung leugnet und die Lust vergöttert, und außerdem jede andere Philosophie, die den Elementen übermäßige Ehre erwiesen hat,8 anstatt die schöpferische Urkraft über sie zu stellen, und kein Auge für den Schöpfer hatte.
