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1. Dies sind die Zeiten der ältesten griechischen Weisen und Philosophen. Daß aber die meisten von ihnen ihrer Herkunft nach Nichtgriechen waren und bei Nichtgriechen ihre Bildung erhielten, wozu braucht es darüber noch Worte, wenn doch bereits gezeigt wurde, daß Pythagoras ein Tyrrhener oder Tyrier war, und Antisthenes ein Phryger war1 und Orpheus ein Odryser oder Thraker? S. a63 Ferner bezeichnen die meisten Homer als einen Ägypter.2
2. Thales aber war seiner Herkunft nach ein Phönizier und ist, wie oben gesagt, auch mit den Propheten der Ägypter zusammengekommen. Ebenso verkehrte mit eben diesen auch Pythagoras und ließ sich ihretwegen auch beschneiden, um dann auch in die geheimsten Tempelräume zugelassen zu werden und die Geheimphilosophie der Ägypter kennenzulernen.3 Ferner verkehrte er auch mit den hervorragendsten Chaldäern und Magiern, und der bei ihm (xxx) homaxoeion genannte Versammlungsraum war ein Vorbild dessen, was jetzt Kirche ((xxx) ekkläsia) heißt.
3. Und Platon leugnet nicht, daß er die schönsten Gedanken für seine Philosophie von den Barbaren nehme, und gesteht zu, nach Ägypten gekommen zu sein. So sagt er im Phaidon, daß der Philosoph von überallher Förderung erfahren könne, indem er schreibt: „Groß ist Griechenland, mein lieber Kebes, sagte er (Sokrates) und in ihm leben gar viele treffliche Männer, zahlreich sind aber auch die Barbarenvölker.“4
