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Traité des noms divins
§ 16.
Autre extrait de ces Hymnes érotiques « De l'Amour unique dépendent toute une série de désirs amoureux dont nous avons recensé l'ordre, disant tour à tour quelles sont les connaissances et les puissances de ces désirs, qu'ils appartiennent au monde ou qu'ils ne soient pas de ce monde, en quoi excellent, selon la raison qu'on a donnée, le ordres et les hiérarchies des désirs intelligents et intelligibles, parmi lesquels, dominant tous les amours parfaitement beaux et appartenant à l'ordre intelligible, ceux dont le mouvement est spontané et qui sont réellement divins constituent l'objet propre de nos louanges. Il nous reste maintenant à ramener tous ces désirs à l'Amour qui les contient tous en son unité, partant de cette pluralité, réunissons et rassemblons tout désir amoureux dans Celui qui est leur père commun et pour cela réduisons d'abord à deux l'ensemble des puissances érotiques, sur lesquelles règne de façon absolue, eu tant que fondement primitif, la Cause insaisissable de tout désir amoureux, transcendante elle-même à tout désir amoureux, objet suprême vers quoi tend l'amour de tout être quel qu'il soit, conformément à sa nature propre. »
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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 16.
Aus den gleichen Hymnen desselben Hierotheus
Wir haben die vielen aus dem einen Eros hervorgehenden Eroten in eine Stufenordnung gebracht, indem wir der Reihe nach zeigten, wie beschaffen die Erkenntnisse und Kräfte der innerweltlichen und überweltlichen Eroten seien, wodurch, entsprechend dem zugewiesenen Zweck der Rede, die Chöre und Ordnungen der intelli-giblen und intellektuellen Eroten den Vorrang haben, S. 78 unter denen hinwieder die autointellektuellen und göttlichen Eroten den dort wahrhaft schönen Eroten vorstehen. Sie sind von uns geziemend geschildert worden. Jetzt aber wollen wir wieder zurückgreifen und alle Eroten auf den einen zusammengeschlossenen Eros und den gemeinsamen Vater von ihnen allen zusammenführen und dabei aus der Vielheit (der Eroten) sie zuerst in zwei gesamte Eros-Kräfte derselben vereinigen, über welche die unerfaßbare Ursache des über alles erhabenen Gesamteros herrscht und den Vorrang inne hat,1 und zu welcher, entsprechend der Natur eines jeden Einzeleros, der aus allem, was da ist, vereinigte Gesamteros emporstrebt.2
Vgl. Platon, der die Idee des Guten als das ἕν bezeichnete und aus ihr zunächst die Zweiheit (δυάς) des ταὐτόν und des θάτερον, des Einheitlichen und Mannigfaltigen, ableitete. ↩
In diesem „Hymnus eroticus“ nimmt die Sprache des Dionysius einen durchaus neuplatonischen Klang an. Wir reden vom christlichen Standpunkt aus freilich von einer allumfassenden göttlichen Liebe, die in unzählbaren Akten der Liebe und Vorsehung die einzelnen Menschen umfaßt und begleitet. Aber von einem „Gesamteros“ zu sprechen, der eine Unzahl von „Einzeleroten“ aus sich entläßt und sie dann wieder in sich zurücksammelt, widerstrebt allem christlichen Empfinden. Die Zumutung, in den unzähligen Eroten hypostasierte Liebeskräfte zu erkennen, erscheint seltsam. Tatsächlich substituiert Dionysius schließlich den ἔρωτες die ἐρωτικαὶ δυνάμεις und dem ἔρως ὁλικός eine ἁπλῆ μία δύναμις. Dagegen wird uns der in so unchristlichem Gewande auftretende Eroshymnus auf einmal verständlich, wenn wir Plotin Enn. III 5, 4 daneben halten. Da wird gelehrt, daß das Weltall seinen Universal-Eros und jede Einzelseele ihren besonderen Eros habe. Proklus hat diesen Grundgedanken aufgenommen und in weiterer Entwicklung mit den oben (S. 69) erwähnten dreifachen Beziehungen des Eros verbunden. Vgl. Koch S. 69 f. Wendland Gesch. d. Phil. § 20. 7. ↩