27.
1. Mit Recht hat daher der Apostel die Weisheit Gottes „sehr mannigfaltig“1 genannt; denn sie erweist ihre Macht zu unserer Förderung „vielgestaltig und vielartig“2 durch Kunst, durch Wissenschaft, durch Glauben, durch Weissagung, weil „alle Weisheit vom Herrn stammt und bei ihm ist in Ewigkeit“,3 wie die Weisheit Jesu sagt.
2. „Denn wenn du die Weisheit und den Verstand mit lauter Stimme herbeirufst und nach ihr wie nach Schätzen Silbers suchst und ihr eifrig nachspürst, dann wirst du Gottesfurcht kennenlernen und göttlichen Verstand finden.“4 So hat der Prophet zum Unterschied von dem in der Philosophie zu gewinnenden Verstand gesagt, den zum Zweck des Fortschritts in der Gottesfurcht zu suchen er mit prächtigen und großartigen Ausdrücken lehrt.
3. Ihm hat er also den in der Gottesfurcht zu gewinnenden Verstand entgegengesetzt, wobei er auf die Erkenntnis hindeutete und folgendes sagte: „Denn Gott schenkt aus seinem Munde Weisheit und zugleich Verstand und Klugheit, und er speichert für die Gerechten Hilfe auf.“5 Denn für die von der Philosophie Gerechtfertigten wird als Hilfe auch der zur Gottesfurcht führende Verstand aufgespeichert.
