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1. So loben wir auch den vielerprobten Steuermann, der „vieler Menschen Städte sah“,1 und den Arzt, der S. a46 Gelegenheit gehabt hat, vieles kennenzulernen; und dies ist auch das Kennzeichen, wonach manche den Empiriker bestimmen.2
2. Wer nun alles mit dem rechtschaffenen Leben in Beziehung setzt und aus Griechentum und Barbarentum Vorbilder beibringt, der ist ein vielerfahrener Erforscher der Wahrheit und in der Tat „erfindungsreich“;3 gleich dem Probierstein (das ist ein lydischer Stein, der nach allgemeiner Überzeugung echtes und falsches Gold unterscheiden kann4) ist er, unser „Vielwisser“5 und Sachverständiger (Gnostiker), fähig, zu scheiden die Sophistik von der Philosophie, die Putzkunst von der Gymnastik, die Kochkunst von der Heilkunst, die Rhetorik von der Dialektik6 und nach den andern auch die in der barbarischen Philosophie (d.i. dem Christentum) auftretenden Irrlehren von der eigentlichen Wahrheit.
3. Wie sollte es aber nicht nötig sein, daß derjenige über geistige Dinge philosophische Untersuchungen anstellt, der sich darnach sehnt, der Kraft Gottes teilhaftig zu werden? Wie sollte es ferner nicht auch nützlich sein, die in den beiden Testamenten doppelsinnig oder (an verschiedenen Stellen) in verschiedener Bedeutung verwendeten Ausdrücke auseinanderzuhalten und zu erklären?
4. Denn mit dem Doppelsinn (von Schriftworten) überlistet der Herr zur Zeit der Versuchung den Teufel,7 und ich verstehe hier nicht mehr, wie denn dieser, der, wie manche annehmen, Erfinder der Philosophie und Dialektik ist, durch die Verwendung des Doppelsinns getäuscht und abgewiesen werden kann.
