125.
1. Das Bild einer ihren Mann in aller Ehrbarkeit liebenden Frau zeichnet Euripides zu Mahnung: „Alles muß für gut sie halten, was er sagt, ist's auch verkehrt, Und sich bemühn zu sagen, was dem Gatten Freude macht.“
2. Und dann sagt er an einer anderen Stelle wieder Ähnliches: „Schön ist's, wenn, so oft ihm's schlecht geht, mit dem Gatten traurig ist Seine Gattin und sie treulich Anteil nimmt an Freud und Leid.“
3. Und um zu zeigen, wie sich ihre Sanftmut und Liebe auch im Unglück bewährt, fügt er hinzu: „Ich ertrag' auch wenn du krank bist, willig, mit dir krank zu sein, Und dein Leid wird auch mein Leid sein, und nichts ist zu bitter mir.“ Denn mit denen, die man lieb hat, „muß man stets wie Glück Ebenso auch Unglück teilen; denn was wäre Liebe sonst?“
