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1. Es ist also nicht vernünftig, wenn man die Schöpfungskraft Gottes schmäht und schlecht vom Körper redet, ohne zu beachten, daß die Gestalt des Menschen aufrecht zum Beschauen des Himmels geschaffen ist,1 und daß die Einrichtung der Sinneswerkzeuge für das Erkennen bestimmt ist und daß die Glieder und Teile des Körpers für das Schöne, nicht für die Lust geeignet sind.
2. Deshalb ist diese Behausung imstande, die Seele, die bei Gott im höchsten Werte steht, in sich aufzunehmen, und wird des Heiligen Geistes würdig geachtet, entsprechend der Heiligung der Seele und des Leibes, die durch die erziehende Beeinflussung des Heilandes vollendet wird.2
3. Und die Wechselbeziehung3 der drei Tugenden zeigt sich bei dem gnostischen Menschen, der sich auf sittlichem, natürlichem und logischem Gebiet (entsprechend der Sitten-, Natur- und Denklehre) mit der Gottheit beschäftigt.
4. Denn Weisheit ist das Wissen von den göttlichen und menschlichen Dingen,4 Gerechtigkeit der Zusammenklang der Seelenteile,5 Frömmigkeit die Verehrung Gottes.6
5. Wenn aber jemand für die Behauptung, daß (in der Schrift) ungünstig von dem Fleisch und damit auch von der Schöpfung geredet werde, als Zeugnis das Wort des Jesaias anführen wollte: "Alles Fleisch ist Gras, und alle Herrlichkeit des Menschen ist wie die Blüte des Grases; das Gras verwelkt, und die Blüte fällt ab; das Wort des Herrn aber bleibt in S. b111 Ewigkeit",7 so soll er darauf achten, wie der Geist die fragliche Stelle durch Jeremias auslegt: "Und ich habe sie zerstreut wie Spreu, die vom Winde in die Wüste getrieben wird.
